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Autohersteller in der Krise: Die Kabelbäume werden knapp

Volkswagen und BMW bemühen sich um alternative Bezugsquellen für wichtige, in der Ukraine hergestellte Bauteile, da die russische Invasion Fließbänder zum Stillstand bringt und komplexe Lieferketten unterbricht. Die Kämpfe in der Ukraine haben nun auch die Produktion von Kabelbäumen unterbrochen, von denen in einem Auto durchschnittlich fünf Kilometer verlegt werden.

Dementsprechend haben VW und BMW die Produktion gedrosselt und einige Montagelinien vorübergehend geschlossen, während Mercedes-Benz die Schichtpläne in seinem Stammwerk in Sindelfingen bei Stuttgart anpasst, wo das Flaggschiff der S-Klasse (W223) und die elektrische EQS-Limousine gebaut werden.

BMW sagte, es werden „intensive Gespräche“ mit Zulieferern geführt, um alternative Bezugsquellen für Teile zu finden. Dagegen behauptet Stellantis, sie hätten die Beschaffung bereits von dem Krieg in der Ukraine in andere europäische Länder verlagert – wo es genau hingegangen ist, wurde nicht gesagt.

Die Westukraine mit ihren kostengünstigen und hochqualifizierten Arbeitskräften hat sich zu einem wichtigen Produktionszentrum für Kabelbäume entwickelt, in der unter anderem das japanische Unternehmen Fujikura und das französische Unternehmen Nexans produzieren. Fujikura hat die Produktion in der Ukraine seit der Invasion sogar ganz eingestellt. Die Verlagerung der Produktion in andere Länder wie Rumänien, Serbien oder Tunesien erfordern den Kauf neuer Anlagen zur Steigerung der Kapazität.

Trotzdem geht die Produktion, wenn auch gedrosselt, weiter: Laut Automotive News sagte ein Hersteller von Kabelbäumen im Westen des Landes, der aus Sorge um die Sicherheit der Arbeiter anonym bleiben wollte, dass ein Teil der Produktion tagsüber weiterläuft, nachts jedoch aufgrund von Ausgangssperren stillgelegt ist. Einige Spediteure transportieren Kabelbäume nach Süden über die Grenze nach Rumänien, da in dieser Region bislang noch nicht gekämpft wird.


14.3.2022 | Quelle: Automotive News | Bild: Nathaniel Sison auf Unsplash

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