Super Benzinpreise bald 2 Euro
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Benzinpreise steigen weiter – kostet der Liter bald 2 Euro?

Schaut man sich die steigenden Benzinpreise an den Tankstellen an kann einem der kalte Schauer über den Rücken laufen: Ein Liter Super E10 hat im Juli durchschnittlich fast 1,60€ gekostet – so viel wie seit sieben Jahren nicht mehr. Für einen Liter Super E5 musste sogar vielerorts mehr bezahlt werden. Schuld an den Wucherpreisen sind neben dem CO2-Aufschlag für Benzin und Diesel auch der Rohölpreis, welcher vor den Verhandlungen der OPEC+ immer weiter angestiegen ist. Die hohe Nachfrage während der Urlaubszeit verschärft die Lage weiter.

Preistreiber CO2-Paket

Am 01. Januar 2021 wurde das neue Klimapaket in die Tat umgesetzt, welches jedem mit Kraftstoffen handelnde Unternehmen eine Zahlung von 25 Euro pro verursachter Tonne CO2 auferlegte. 2025 wird die Tonne schon 50 Euro kosten. Für Benzin bedeutete der CO2-Aufschlag einen Aufpreis von 6 Cent, für Diesel von 7,9 Cent pro Liter. Hierdurch soll der Umstieg auf erneuerbare Energien attraktiver gemacht werden und in Verbindung mit der Umweltprämie die Menschen zum Kauf eines Elektroautos animieren.

Um den Verlust an der Zapfsäule zu kompensieren, soll 2022 der Strom deutlich günstiger werden. Hierfür werden die Einnahmen aus der CO2-Preiserhöhung verwendet, um die EEG-Umlage zu senken, womit der derzeitige Preis von 6,5 Cent pro Kilowattstunde sogar halbiert werden kann. Momentan handelt es sich jedoch lediglich um ein Versprechen. Zudem ist es fraglich, ob die Einnahmen hierfür auch tatsächlich ausreichen werden. Immerhin bringt die EEG-Umlage jährlich ca. 25 Milliarden Euro ein.

Kostet der Liter bald 2 Euro?

Die Einigung der OPEC+ hat der Preisrally beim Rohöl, die durch einen Streit zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgelöst wurde, vorerst ein Ende gesetzt. Innerhalb einer Woche sank der Preis für Öl der Sorte Brent um 6,6% auf 71,54 US-Dollar je Barrel (entspricht 159 Liter).

Auch der Grünen-Vorstoß zur weiteren Erhöhung von Benzin- und Dieselpreisen ist wenige Monate vor den Bundestagswahlen auf wenig Gegenliebe gestoßen und scheint nach der heftigen Kritik von Finanzminister Scholz vorerst vom Tisch zu sein. Seine Worte Anfang Juni: „Wer jetzt einfach immer weiter an der Spritpreisschraube dreht, der zeigt, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger sind.“

06.08.21 • Bild von Bernd Schray auf Pixabay

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