Ifo Institut: Deutsche Autos könnten teurer werden
Da die Nachfrage nach neuen Autos das Angebot übersteigt, könnten die vom Halbleitermangel geplagten deutschen Autohersteller schon bald die Preise anheben.
Der Konjunkturprognose des ifo Institutes nach zu urteilen hat sich die Lage der Autoindustrie zu Beginn des Jahres verbessert, für die Zulieferer dagegen jedoch verschlechtert. „Während die Hersteller gut dastehen, liefen die Geschäfte der Zulieferer schlechter. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Hersteller ihre Preiserhöhungen gegenüber den Käufern durchsetzen konnten, die Zulieferer aber bislang nicht“ – so Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Aufgrund der produzierten Stückzahlen, die weiterhin unter dem Durchschnitt liegen, sind Hersteller zur Durchsetzung ihrer Preise in der Lage. „Der Markt an Neuwagen ist leergefegt, deswegen können die Händler ihre Autos ohne Rabatte an die Endkunden verkaufen“, erläutert Falck.
Die deutsche Wirtschaft hat sich von der Pandemie langsamer erholt als andere Länder. Aufgrund des weltweiten Versorgungsengpasses wurden im Dezember fast ein Fünftel der Beschäftigten in der Automobilbranche entlassen. Derweil gingen im vergangenen Jahr die Neuzulassungen in Deutschland um 10 Prozent auf 2,6 Millionen Fahrzeuge zurück – ein Rückgang, der vor allem durch den weltweiten Halbleitermangel ausgelöst wurde.
04.02.2022 | Quellen: ifo Institut, Bloomberg | Bild: Erik Mclean auf Unsplash