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MotorRatgeber

Ölwechsel: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Viele Autofahrer sind der einhelligen Meinung, dass das Motoröl strikt nach Herstellervorgaben gewechselt werden sollte. Verkehrt ist die Ansicht dabei überhaupt nicht, immerhin wird man ja wohl noch etwas Vertrauen in die Angaben im Serviceheft haben dürfen. Zudem kann ein Abweichen von den Vorgaben Konsequenzen haben, wenn beispielsweise der Kulanzantrag von einer lückenlosen Servicehistorie beim Hersteller abhängig gemacht wird.

Bei älteren Gebrauchten mit einem bunt geführten bzw. nicht vorhandenem Serviceheft ist man jedoch an keine vorgekauten Serviceintervalle mehr gebunden. Zudem handelt es sich bei den Empfehlungen des Herstellers ohnehin nur um grobe Richtwerte, die den spät möglichsten Zeitpunkt zur Durchführung des Ölwechsels darstellen.

Herstellervorgaben in der Praxis

Zur besseren Veranschaulichung vergleichen wir eine Laufleistung von 15.000 Kilometern im Stadtverkehr mit der gleichen Laufleistung bei Langstreckenfahrten. Bei Ersterer fällt die Zahl an Betriebsstunden des Motors deutlich höher auf als bei Letzterer, was sich natürlich auch auf den Ölverbrauch auswirkt. 

Um eine optimale Schmierung der Komponenten zu gewährleisten, sollten also für beide Szenarien unterschiedliche Wechselintervalle angenommen werden. In vielen Fällen weisen die Hersteller sogar darauf hin, dass bei erschwerten bzw. besonderen Betriebsbedinungen wie etwa schweren Anhängerbetrieb die Wechselintervalle verkürzt werden sollten.

Die Elektronik soll helfen

In vielen modernen Autos überwacht mittlerweile die Elektronik: Hier ist ein Computer anhand des Fahrprofils in der Lage zu beurteilen, ob das Öl gewechselt werden muss, um anschließend den Fahrer über die Notwendigkeit eines Ölwechsels zu informieren. Unter bestimmten Bedingungen kann diese Meldung im Bordcomputer lange vor dem vom Hersteller empfohlenen Wechselintervall erscheinen. In diesem Fall sollte der Bitte auch unbedingt Folge geleistet werden.

Bei älteren Fahrzeugen sind derartige Überwachungssysteme jedoch nicht die Regel, sodass viele ahnungslose Fahrer sich an die üblichen, langen Wechselintervalle des Herstellers halten und in manchen Fällen erst nach 30.000 Kilometern sich zu einem Ölwechsel entschließen. Solche langen Intervalle können zu einem frühen Ableben des Motors führen, besonders dann, wenn der Motor eine Steuerkette hat.

Sind häufige Ölwechsel empfehlenswert?

Wer vor hat, sein Auto die nächsten Jahren zu behalten, so ist die Antwort ein ganz klares Ja. Es lohnt sich immer, die vom Hersteller vorgegebenen Wechselintervalle zu verkürzen – dem Motor zur Liebe. Ein grober Richtwert, an den man sich halten kann, ist ein Ölwechsel alle 10.000 bis 15.000 Kilometer oder 1x im Jahr.


Stand: 03/2022 | Beitragsbild: Skica911 auf Pixabay

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