Zweimassenschwungrad (ZMS): Probleme & Ursachen
Im Laufe der letzten Jahre haben Benzin- und vor allem Dieselmotoren kräftig an Drehmoment im unteren Drehzahlbereich zugelegt. Diese Entwicklung machte den Einsatz von Zweimassenschwungrädern (ZMS) nötig, um die entstehenden Drehschwingungen dämpfen und den Fahrkomfort aufrecht erhalten zu können. Zudem wirkt sich das ZMS positiv auf die Lebensdauer des Getriebes und seiner Komponenten aus, die Verzögerung beim Beschleunigen wird ebenfalls verringert.
Das ZMS besteht u.a. aus einem motorseitig angebrachten Primärschwungrad und einem getriebeseitigem Sekundärschwungrad. Im Inneren befindet sich ein Drehschwingungsdämpfer, dessen Aufgabe im Wort selbst steckt. Grundsätzlich ist das ZMS sehr robust und zeigt für gewöhnlich erst bei hohen Laufleistungen Verschleißerscheinungen (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Symptome eines defekten Zweimassenschwungrads
- Getrieberasseln
- Vibrationen im Lenkrad
- Ruckeln beim Anfahren
- Schütteln des Fahrzeugs im Leerlauf
- Probleme beim Schalten
In der Praxis wird das Zweimassenschwungrad jedoch häufig zum Opfer eines unsachgemäßen Gebrauchs: Schnelles Anfahren an der Ampel oder ruckartiges Anfahren ist der schnellste Weg, um das ZMS an seine Verschleißgrenze zu befördern. Stattdessen sollte so sanft wie möglich angefahren werden, wobei genügend Gas gegeben werden sollte, um den Motor nicht abzuwürgen.
Des Weiteren sollte entgegen der Schaltempfehlungen des Bordcomputers in einem niedrigeren Gang gefahren werden. Um zumindest im Stadtverkehr starke Motorvibrationen zu vermeiden, sollte die Drehzahl nicht unter 2.000 UPM fallen. Das Deaktivieren der Start-Stopp-Automatik kann ebenfalls zur Langlebigkeit des ZMS beitragen, das sonst durch das ständige Anlassen und Abstellen des Motors stark belastet wird.
Stand: 03/2022 | Beitragsbild: Cschirp, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons