Motorueberholung
MotorRatgeber

Lohnt sich eine Motor-Generalüberholung?

Pannen beim Gebrauchtwagen sind nicht auszuschließen, die Problemverursacher meistens ohne allzu große Reparaturen beseitigt. Bahnt sich jedoch ein Motorschaden an oder ist es hierzu schon gekommen, wird es kritisch. In diesem Fall hat man abgesehen vom Verkauf des Fahrzeugs zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Motor komplett überholt oder gegen ein anderes, gebrauchtes Triebwerk getauscht. Die Preise für die eine oder andere Alternative variieren sehr stark und sind abhängig vom Hersteller, Verfügbarkeit, Kilometerstand und vielen anderen Faktoren.

Teil- und Generalüberholung: Was gehört dazu?

Wer sich entschließt, den Motor zu überholen, muss einige Tage, wenn nicht sogar Wochen einplanen: Eine vollständige Überholung des Motors umfasst das Schleifen der Kurbelwelle, Honen der Zylinder, Austausch der Kolben, das Fräsen der Ventilsitze und sogar das Einschleifen der Ventile selbst; beim Diesel wird zusätzlich das Common-Rail-Einspritzsystem erneuert werden müssen. Sollte der Motor keine schwerwiegenden Defekte aufweisen und z.B. “nur” viel Öl verbrauchen, kann auch eine Teilüberholung sinnvoll sein. In diesem Fall werden die Kolbenringe sowie die Kolben selbst ausgetauscht. 

Die Überholung sollte dabei unbedingt von einer Fachwerkstatt mit viel Erfahrung durchgeführt werden, unabhängig davon, ob es sich um eine Teil- oder Generalüberholung handelt: Nicht selten werden bspw. verklebte Kolbenringe mit einem Messer entfernt, wodurch die Kolbenringnuten beschädigt werden. In anderen Fällen werden die neuen Kolbenringe falsch herum verbaut. Auch das richtige Anzugsdrehmoment der Schrauben, die den Zylinderkopf, Pleuelstangen, das Schwungrad und den Ventiltrieb zusammenhalten, ist von maßgebender Bedeutung und eine potentielle Fehlerquelle. 

Fazit

Die Überholung ist oft kostspieliger als der Kauf eines gebrauchten Motors, jedoch langfristig die bessere Option. Bei gebrauchten Motoren bekommt man die Katze im Sack, da nichts über den Motor bekannt ist und dieser im schlimmsten Fall sich in einem noch schlechteren Zustand befindet. Die Kosten für eine Teil- oder Generalüberholung liegen oft bei mehreren tausend Euro – es sollte daher sorgfältig abgewogen werden, ob der Verkauf des Wagens nicht sinnvoller ist.


Beitragsbild: © Gebrauchtwagenberater.de

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