BMW 3er F30, F31 – Typische Probleme & Schwachstellen
Der BMW 3er F30 (Limousine) bzw. F31 (Touring) wurde von 2011 bis 2019 produziert und positioniert sich im Portfolio der Bayern zwischen dem 1er und 5er. Ein Facelift (LCI) gab es im Juli 2015, außerdem wurde unter dem Kürzel F32 ein Coupé angeboten (BMW 4er). Vorgänger ist der E90, Nachfolger der G20.
Probleme beim Benziner
Die Benzinerpalette besteht aus dem Dreizylinder 318i (136 PS); den Vierzylindern 316i (136, 170 PS), 320i (184 PS), 328i (245 PS), 330i (252 PS); den Sechszylindern 335i (306 PS), 340i (326 PS) sowie dem Top-Modell M3 mit 431 PS oder M3 Competition mit 450 PS (➔ Technische Daten).
Schwachstellen beim R3
Tatsächlich gab es den F30 und F31 auch mit drei Zylindern im Angebot. Anders als im BMW 1er sind hier keine Motorschäden wegen mangelhafter Kurbelwellen-Axiallager bekannt geworden, da dieses Problem bis April 2015 beseitigt und der B38-Motor erst ab Mai 2015 im 318i eingesetzt wurde. Ob ein Dreizylinder überhaupt in den 3er gehört, ist Ansichtssache – was die Zuverlässigkeit anbelangt, macht das Motörchen im F30 und F31 jedenfalls eine gute Figur.
Schwachstellen beim R4
Im F30 / F31 wurden gleich drei verschiedene Vierzylinder-Benzinmotoren verbaut. Im Basismodell 316i kam der N13 zum Einsatz, welcher in Kooperation mit PSA entwickelt wurde und vereinzelt Probleme mit der Steuerkette bereitet. Daneben kommt es häufiger zu Kühlmittelverlust sowie Problemen mit der VANOS.
Im 320i und 328i wurde der N20 eingesetzt. Auch dieser Motor hatte zu Beginn mit der Steuerkette zu kämpfen, jedoch wurde das Problem ab dem Facelift weitestgehend in den Griff bekommen. Gelegentlich gibt die Ölpumpe den Geist auf.
Ab dem Facelift wurde der neuere B48 sowohl im 320i als auch im 330i verbaut. Nennenswerte Schwachstellen hat der Motor keine, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die Serviceintervalle eingehalten worden sind und der Wagen nicht allzu viel Kurzstrecke gesehen hat.
Bild: © Gebrauchtwagenberater.de
Schwachstellen beim R6
Im 335i (bis Juli 2015) und 340i (ab Mai 2015) arbeiten zwei unterschiedliche Sechszylindermotoren. Ersterer ist mit dem N55 ausgestattet, wo es zu Beginn Probleme mit der Hochdruckpumpe und der Wasserpumpe gab.
Letzterer hat den aktuellen Sechszylinder der Baureihe B58 unter der Haube. Dieser gilt als sehr ausgereift und sollte bei einer regelmäßigen Wartung sowie mit einem passenden Fahrprofil keine Probleme bereiten.
Probleme beim Diesel
Für den F30 / F31 gibt es jeweils zwei Vierzylinder und einen Sechszylinder. Im 316d (bis März 2015), 318d und 325d (bis Juni 2015) kommt der N47 zum Einsatz, welcher hinlänglich für Probleme mit der Steuerkette bekannt ist. Nachfolger ist der bislang nicht auffällig gewordene B47-Motor.
Im 330d und 335d wurden Sechszylinder-Triebwerke der Baureihe N57 verbaut. Gelegentlich kommt es bei diesem Motor zu Pleuellagerschäden, die vor allem auf späte bzw. ausbleibende Ölwechsel zurückzuführen sind und hauptsächlich ältere Modelle betrifft.
Eine gemeinsame Schwachstelle aller Diesel-Modelle ist das AGR-Ventil, welches aufgrund von Ruß- und Kohleablagerungen regelmäßig ausfällt. Daher sollte das AGR-Ventil gereinigt werden, bevor es zu Folgeschäden kommt. Ein Defekt lässt sich durch die Vermeidung von Kurzstrecken hinauszögern, mit einer (illegalen) Deaktivierung des AGR-Ventils sogar komplett vermeiden.
Unabhängig von der Motorisierung sollte vor allem bei hohen Laufleistungen auf die typischen Diesel-Schwachstellen geachtet werden. Hierzu zählen insbesondere:
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.
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Probleme mit dem Allradantrieb xDrive
Bei Modellen mit dem Allradantrieb xDrive sollte außerdem darauf geachtet werden, dass das Verteilergetriebe einwandfrei funktioniert. Die Funktion des Verteilergetriebes besteht darin, das vom Motor erzeugte und vom Fahrzeuggetriebe übersetzte Drehmoment an den zwei angetriebenen Achsen zu verteilen.
Die Langlebigkeit des Verteilergetriebes wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Mischbereifung ist aufgrund der Unterschiede im Abrollumfang besonders verschleißfördernd, aber auch ein unterschiedlicher Reifendruck und verschiedene Profiltiefen haben Einfluss auf den Verschleiß.
Weiterhin kann altes Öl zum frühen Ableben des Verteilergetriebes führen und sollte regelmäßig gewechselt werden. Ein Defekt kündigt sich meistens beim Beschleunigen mit einem Ruckeln im Teillastbereich an.
Probleme mit der Elektronik
Bei älteren Modellen spinnt der Einklemmschutz der Fensterheber, was dazu führt, dass die Fenster plötzlich herunterfahren (auch während der Fahrt) und sich teilweise nicht mehr schließen lassen. Für die Beseitigung des Problems wird es nötig sein, die Fensterheber neu anzulernen oder auszutauschen.
Daneben kann das iDrive-Infotainmentsystem für Frust sorgen. So kommt es vor, dass das Display sich aufhängt und das Navigationssystem sowie Radio nicht mehr funktioniert. Software-Updates können hier für Abhilfe sorgen. Des Weiteren gab es zu Beginn Probleme mit dem Parkassistenten.
Sonstige Schwachstellen
- Der Klimakondensator ist anfällig für Steinschläge, weshalb es immer wieder zum Ausfall der Klimaanlage kommt.
- Die Heckleuchten werden gerne undicht und sammeln Wasser an.
- Weiterhin ist der Lack sehr empfindlich und dementsprechend anfällig für selbst die kleinsten Kratzer.
- Die Abrollgeräusche sind bis zum Facelift besonders präsent. Bei der Probefahrt darauf achten, ob man damit klar kommt.
TÜV & ADAC
Laut dem TÜV-Report werden ab der zweiten Hauptuntersuchung die Fahrwerksfedern und Stoßdämpfer öfter bemängelt. Zur Verweigerung der Plakette führt jedoch meistens ein Mangel an der Beleuchtung, bei älteren Modellen fallen außerdem defekte Bremsschläuche ins Auge.
In der ADAC-Pannenstatistik belegte der 3er F30 die vordersten Plätze. Als typischer Pannenschwerpunkt wurde die bereits weiter oben erwähnte Steuerkette ermittelt.
Rückrufe
Der BMW 3er F30 wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen.
- Eine durch fehlerhafte Nockenwellen ausgelöste Mangelschmierung der Vakuumpumpe kann dazu führen, dass bei F30/F31-Modellen aus dem Produktionszeitraum Juni 2012 bis August 2013 der Bremskraftverstärker ausfällt.
- Aufgrund einer fehlerhaften Nickelbeschichtung innerhalb der Kraftstoffpumpe kann es zu Verunreinigungen kommen, wodurch die Kraftstoffzufuhr zum Motor gestört werden kann und der Motor während der Fahrt ausgeht. Betroffen sind F30/F31-Modelle aus dem Produktionszeitraum Juni 2012 bis April 2014.
- Brandgefahr wegen Problemen am AGR-Modul besteht bei den Vierzylinder-Dieselmodellen aus dem Produktionszeitraum April 2015 bis September 2016, sowie den Sechszylinder-Dieselmodellen aus dem Produktionszeitraum Juli 2012 bis Juni 2015.
Tipp: Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren. Dazu lässt sich mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ermitteln, ob das in Frage kommende Modell von Rückrufen betroffen ist und welche Aktionen bereits durchgeführt worden sind.
Bild: © Gebrauchtwagenberater.de
Unser Tipp: 340i mit manuellem Schaltgetriebe
Der Sprung vom E90 zum F30 ist nicht mehr so groß wie noch beim E46 zum E90. Im Grunde genommen macht die sechste 3er-Generation dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat: Das Fahrwerk wurde nochmals verbessert, außerdem wurde in puncto Innenraumqualität eine Schippe draufgelegt. Steht der Kauf eines F30 oder F31 im Raum, sollte nach einem Facelift-Modell Ausschau gehalten werden. Hier wurde ein Großteil der Kinderkrankheiten beseitigt und die Schalldämmung verbessert, außerdem können sich die Vierzylinder-Modelle endlich wieder sehen lassen.
Preislich geht es in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bei rund 6.000 Euro los. Wer sich für ein junges Modell nach dem Facelift mit wenigen Kilometern auf der Uhr interessiert, sollte mindestens 18.000 Euro bereithalten. Bei den meisten verfügbaren Fahrzeugen handelt es sich um Diesel mit Automatikgetriebe aus gewerblicher Hand.
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