Von Opel Vectra C (2002 – 2008) – Probleme & Schwachstellen
Der Opel Vectra C ist eine von 2002 bis 2008 hergestellte Limousine aus dem Segment der Mittelklasse, die sich im Portfolio des Herstellers über dem Astra H positioniert. Neben dem Stufenheck wurde ab Oktober 2003 auch ein Kombi unter der Bezeichnung „Caravan“ angeboten. Nachfolger ist der Opel Insignia A.
2005 wurde der Vectra C einem vollumfänglichen Facelift unterzogen, in dessen Rahmen die Frontpartie geändert wurde und im Innenraum hochwertigere Materialien zum Einsatz kamen.
Schwachstellen beim Benziner
Für den Vectra C wurden mehrere Vierzylinder-Motoren angeboten, von denen die meisten noch als klassische Saugbenziner an den Start gingen. Das kleinste Aggregat im Bunde ist der 1.6 mit 100 PS (später mit dem Zusatz „Twinport“ und 105 PS), darüber stehen der 1.8 (122, später 140 PS) sowie der 2.2 ohne (147 PS) und mit Benzin-Direkteinspritzung (155 PS). Kraftpaket ist der 2.0 Turbo mit 175 PS.
Im Angebot gab es außerdem einen 3,2-Liter-V6 mit 211 PS, der im Juni 2005 durch einen 2,8-Liter ersetzt wurde. Letzterer leistet dank Turboaufladung 230 bzw. 250 PS und kam auch im OPC-Modell zum Einsatz.
Probleme beim 1.6 (Twinport) & 1.8
Bild: iNekic, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Eine typische Schwachstelle des 1.6 Twinport (Baureihe Z16XEP) sind die Zündspulen, die des Öfteren einen Defekt erleiden. Weiterhin werden häufiger undichte Öldruckschalter vermeldet, wodurch es zu Ölverlust kommt und das austretende Öl über den Kabelbaum bis in das Motorsteuergerät gelangen und dort einen Schaden anrichten kann.
Tipp: Bei der Besichtigung des Fahrzeugs sollte darauf geachtet werden, dass der Öldruckschalter vollkommen trocken ist. Ein Austausch des Teils nach dem Kauf ist aber grundsätzlich empfehlenswert, kostet wenig Geld und kann sehr einfach selber gemacht werden.
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Beim 1,8-Liter wird die Dichtung des Ölkühlers gerne mal undicht, was oft an einer öligen bzw. schleimigen Masse im Ausgleichsbehälter zu erkennen ist.
Probleme beim 2.2 (Direct)
Der 2,2-Liter (Baureihe Z22SE) ist bekannt für Probleme mit der Steuerkette, die sich vorzeitig längen und damit einen kapitalen Motorschaden verursachen kann. Selbiges gilt auch für 2.2 Direct, der obendrein mit einer anfälligen Hochdruckpumpe zu kämpfen hat.
Probleme beim 2.8 V6
Was den Dreiliter-V6 anbelangt, so ist dieser grundsätzlich solide und bei regelmäßiger Wartung nicht kaputt zu kriegen. Reichlich Ärger kann dagegen der 2,8-Liter bereiten, der ebenfalls anfällig für Steuerketten-Probleme ist.
Schwachstellen beim Diesel
Zur Auswahl standen außerdem die Selbstzünder 1.9 CDTI (100, 120, 150 PS), 2.0 DTI (100 PS), 2.2 DTI (125 PS) sowie der 3.0 V6 CDTI (177, 184 PS).
Unabhängig von der Motorisierung sollten vor allem bei hohen Laufleistungen die typischen Diesel-Schwachstellen im Auge behalten werden. Hierzu zählen insbesondere:
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.
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Probleme beim 1.9 CDTI, 2.0 DTI und 2.2 DTI
Grundsätzlich handelt es sich beim 1.9 CDTI um einen guten Motor, der jedoch nicht ganz von Mängeln verschont geblieben ist. Eine klassische Schwachstelle ist die Lichtmaschine, gelegentlich bereiten aber auch die Drallklappen und Hochdruckpumpe Probleme. Zudem wird von undichten bzw. verzogenen Abgaskrümmern berichtet.
Der 1.9 CDTI kann in seiner Robustheit nur noch durch die Triebwerke 2.0 DTI und 2.2 DTI getoppt werden, die bis auf ein paar defekte AGR-Ventile absolut zuverlässig laufen. Ein großes Manko ist allerdings der fehlende Dieselpartikelfilter, ohne den es mittlerweile schwierig sein dürfte, durch bestimmte deutsche Großstädte fahren zu dürfen.
Probleme beim 3.0 V6 CDTI
Der 3.0 V6 CDTI ist ein reinrassiger Langstreckenmotor und will auch entsprechend bewegt werden. Wer sich für diesen Motor interessiert, sollte sich darüber im Klaren sein und ein entsprechendes Fahrprofil vorweisen können.
Zu den Schwachpunkten zählt die Zumesseinheit der Hochdruckpumpe, dessen Ableben sich mit starkem Leistungsverlust und Ruckeln beim Beschleunigen ankündigt, als auch das AGR-Ventil, welches in Folge einer defekten ZME durch starke Rußablagerungen zerstört wird.
Probleme mit dem manuellen Schaltgetriebe
Das 6-Gang-Schaltgetriebe von Opel (M32) ist bekannt für Lagerprobleme. Aufgrund einer zu hohen Vorspannung kann die Oberfläche der Kegelrollen aufbrechen, was früher oder später zum Getriebeschaden führt. Treten bei der Probefahrt Nickbewegungen des Schalthebels beim Beschleunigen und Bremsen auf, steht womöglich ein Ausfall des Getriebes kurz bevor.
Sonstige Schwachstellen
- Polternde Vorderachsen
- Teilweise durchgerostete Vorderachsträger
- Defektes Kombiinstrument (Steckproblem)
- Diverse Elektronikprobleme (defektes CIM-Modul)
- Der Tempomat kann herausspringen
TÜV & ADAC
Laut dem TÜV-Report werden häufiger Fahrwerksfedern, Stoßdämpfer und rostige Abgasanlagen bemängelt. In der ADAC-Pannenstatistik schneidet der Vectra C durchschnittlich ab; zu den Pannenschwerpunkten gehören die Lichtmaschine, Kraftstoffpumpe, der Zahnriemen und das Zündschloss.
Bild: M 93 (talk) 16:05, 17 January 2009 (UTC), Public domain, via Wikimedia Commons
Rückrufe
Der Opel Vectra C wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen:
- Laut dem KBA kann durch Dichtheitsprobleme Kühlwasser in das Automatikgetriebe gelangen. Betroffen sind Vectra-Modelle der Baujahre 2002 bis einschließlich 2004.
- Aufgrund von Problemen mit der Handbremse wurden die Modelljahre 2002 bis 2007 zurückgerufen.
- Wegen einer unzureichenden Verbindung der Auspuffrohre könnten unter Umständen heiße Abgase den Kraftstofftank verformen. Betroffen sind Vectra-Modelle, die 2004 vom Band gelaufen sind.
- Ein Fahrzeugbrand kann durch mangelhafte beheizbare Scheibenwaschdüsen ausgelöst werden. Betroffen sind die Baujahre 2004 bis 2006.
Tipp: Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren. Dazu lässt sich mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ermitteln, ob das in Frage kommende Modell von Rückrufen betroffen ist und welche Aktionen bereits durchgeführt worden sind.
Unser Tipp: Junger Diesel nach dem Facelift
Mit Blick auf die lange Mängelliste des Opel Vectra C sollte der Kauf wohl überlegt sein, zumindest aber nicht blind vollzogen werden. Krachen kann es sowohl unter der Motorhaube der Benzin- als auch der Diesel-Modelle, weshalb bei der Probefahrt genau hingehört werden sollte. Auch die Elektronik ist auf Funktion zu überprüfen, am Kennzeichen klebt bestenfalls eine frische TÜV-Plakette.
Preislich geht es in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen schon bei 500 Euro los. Soll der Hobel noch nicht völlig am Ende sein und das Facelift schon hinter sich haben, werden mindestens 3.000 Euro fällig. Gepflegte Modelle mit wenigen Kilometern auf der Uhr können bis zu 9.000 Euro kosten. Bei den meisten verfügbaren Fahrzeugen handelt es sich um Benziner, geschaltet wird überwiegend mit der Hand.
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Beitragsbild: crash71100, CC0, via Wikimedia Commons
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