Ratgeber

Gebrauchter Diesel: Hierauf ist beim Kauf zu achten

Gebrauchte Diesel gibt es in Deutschland wie Sand am Meer und können bei jedem Wald- und Wiesenhändler für kleines Geld erworben werden. Ob sich die Anschaffung letztendlich lohnt oder nicht doch ein Benziner sinnvoller wäre, klären wir in diesem Ratgeber.

Hierauf gilt es zu achten

Zunächst sollte man sich die Frage stellen, ob überhaupt die geplante jährliche Laufleistung für einen Selbstzünder spricht. Eine grobe Faustregel sind 15.000 km – je nachdem, wie es um den Verbrauch des ausgesuchten Modells steht, kann laut dem ADAC sich die Anschaffung sogar schon ab 10.000 km im Jahr lohnen.

Weiter geht es mit dem Kilometerstand: Bei Laufleistungen ab 150.000 bis 200.000 km ist mit potenziell kostspieligen Reparaturen zu rechnen. Hier sollte unbedingt die Servicehistorie eingesehen werden, welche bestenfalls lückenlos ist und nachvollziehbare Einträge hat – eine große Inspektion am Tag der deutschen Einheit? Augen auf!

Typische Schwachstellen beim Diesel

Wenn möglich, sollte auch das Fahrprofil des Vorbesitzers in Erfahrung gebracht werden. Ist dieser hauptsächlich in der Stadt unterwegs gewesen oder wurden vornehmlich lange Strecken absolviert? Sind der Turbolader oder das Zweimassenschwungrad bereits getauscht worden? Hier sollte der Händler in die Mangel genommen und mit Fragen bombardiert werden, sofern das Interesse am ausgesuchten Fahrzeug auch wirklich aufrichtig ist.

Gewährt der Händler oder Privatverkäufer einem freie Hand, sollte beim Fachmann (ADAC oder vergleichbaren Betrieb) der zukünftige Kilometerfresser auf Herz und Nieren überprüft werden. Neben den üblichen Punkten, die während des Gebrauchtwagenchecks abgearbeitet werden, empfiehlt sich außerdem die Überprüfung der Injektoren.

Vorsicht vor Chiptuning

Das Leistungspotential eines Diesels bleibt vom Hersteller oft ungenutzt, was für viele als Einladung zum Chiptuning verstanden wird. Ein solcher Eingriff muss jedoch unbedingt fachgerecht durchgeführt worden sein, da sonst ein Motorschaden bevorstehen könnte. 

Des Weiteren verträgt nicht jedes Triebwerk ein solches Tuning gleich gut, die Leistungssteigerung sollte sich deshalb in einem dezenten Bereich aufhalten. Zudem ist in Erfahrung zu bringen, ob mit dem Chiptuning eine illegale Deaktivierung des AGR-Ventils durchgeführt worden ist. Grundsätzlich ist eine Deaktivierung nichts schlechtes und kann dem Motor sogar gut tun, kommt aber mit dem Risiko einer entzogenen Betriebserlaubnis einher.

Fazit

Im großen und ganzen muss man sich die Anschaffung eines Diesels leisten können. Wer mit den höheren Wartungskosten, Steuern und neuerdings auch deutlich angestiegenen Spritpreisen nicht umgehen können wird, sollte stattdessen zum Benziner greifen.


Stand: 03/2022 | Beitragsbild: webandi auf Pixabay

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