Honda Civic 8 – Alle bekannten Probleme & Krankheiten
Der Honda Civic 8 (FK/FN, ugs. auch „UFO“) ist ein von 2005 bis 2011 hergestellter Kompaktwagen und wurde als Fünf- und Dreitürer angeboten. Das aus Nordamerika bekannte Stufenheck hat es mit dem hybriden Antriebsstrang und leicht verändertem Aussehen ebenfalls nach Europa geschafft.
2008 erhielt der Civic 8 ein Facelift, in dessen Zuge Änderungen an der Front und am Heck vorgenommen wurden. So wurde der Glasgrill durch einen Wabengrill ersetzt, außerdem wurden die Scheinwerfer, Heckleuchten und Frontschürzen überarbeitet. Insgesamt handelt es sich jedoch um dezente Änderungen, sodass sich die Modelle vor und nach dem Facelift bis auf den Kühlergrill kaum voneinander unterscheiden.
Bei der Ausstattung kann der Japaner bereits in der Basisvariante mit einer Klimaanlage, einer funkgesteuerten Zentralverriegelung und einem Multifunktionslenkrad überzeugen. Die Klimaautomatik ist ab der Ausstattungslinie “Comfort” mit an Bord, Xenon-Scheinwerfer sind in der Ausstattungslinie “Executive” enthalten. Das Sportfahrwerk wird beim Type S und Type R serienmäßig verbaut. Nachfolger ist der Civic 9.
Solide Benziner
Für den Civic 8 wurden drei Benzinaggregate angeboten. Mit gemächlichen 83 bzw. 99 PS geht der 1,4-Liter (FK1) an den Start. Deutlich mehr Dampf liefert der 1.8 mit 140 PS (FK2, FN1). Im Top-Modell Type R (FN2) werkelt ein Zweiliter unter der Haube, der Honda-typisch ohne Turboaufladung auskommt und trotzdem stolze 200 PS leistet.
Dank der variablen Nockenwellenverstellung i-VTEC lassen sich sowohl die kleinen als auch die großen Motoren sparsam fahren. Bei sparsamer Fahrweise kommt der 1,8-Liter auf einen Realverbrauch von 6,5 Litern. Diesen Wert konstant zu halten ist jedoch eher dem 1.4er zuzutrauen, da es mit dem 1.8er schlichtweg unmöglich ist, ihn nicht bei jeder Gelegenheit auf Touren zu bringen – dem breiten Grinsen wegen.
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In puncto Zuverlässigkeit lassen die Triebwerke der Baureihen L13 (1.4), R18 (1.8), K20 (Type R) und LDA2 (1.3i-DSI) keine Wünsche offen und sind allesamt für Laufleistungen von mindestens 300.000 Kilometern ausgelegt. Beim Thema Wartung sollte nicht vergessen werden, dass das Ventilspiel alle 100.000 km geprüft werden sollte – in einer Honda-Niederlassung kostet dieser Service rund ab 150 Euro aufwärts. Auch die Wahl des Motoröls und der Zündkerzen sollte wohl überlegt sein.
Starker Diesel
Den Selbstzünder hat Honda nicht vergessen. Beim 2.2 i-CDTi handelt es sich um einen eigens entwickelten Common-Rail-Diesel mit 140 PS, der den internen Kürzel N22 trägt. Das Aggregat gilt generell als sehr robust und langlebig, ist durchzugsstark und mit einem Verbrauch von knapp über sechs Litern relativ sparsam zu bewegen. Bei hohen Laufleistungen ist dennoch auf die typischen Diesel-Schwachstellen zu achten. Hierzu zählen insbesondere:
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden. Außerdem kann es helfen, gelegentlich besseren Kraftstoff zu tanken, der bereits reinigende Additive enthält (z.B. Aral Ultimate, Shell V-Power Diesel).
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Probleme mit dem Getriebe
Schwachpunkt des Handschalters ist seine Kupplung, die oft zum Rupfen neigt, sobald der Wagen warm wird. Besonders der Diesel hat mit diesem Problem zu kämpfen. Abhilfe schafft dann meistens nur ein Kupplungswechsel. Nicht selten hakt es auch mit dem Einlegen des 1. Ganges, bzw. springt dieser hin und wieder auch mal raus.
Eine Automatik gab es auch, oder zumindest etwas Ähnliches: Die “i-Shift”-Automatik ist ein automatisiertes Schaltgetriebe, bei dem der Schaltvorgang vom Fahrzeug übernommen wird. Probleme bereitet das Getriebe grundsätzlich nicht – sollte das Fahrprofil jedoch viel Stadtverkehr beinhalten, kann die Kupplung ebenso wie beim Handschalter vorzeitig verschleißen.
Sonstige Schwachstellen
Eine klassische Schwachstelle des Civic 8 ist die Klimaanlage. Hier gibt das Relais der Marke Omron vorzeitig den Geist auf und schaltet nicht mehr. Mit wenigen Handgriffen lässt sich das Teil aber in Eigenregie wechseln. Dabei sollte man darauf achten, dass ein solideres Relais der Marke Mitsuba gekauft wird. Bringt ein Austausch des Relais keine Abhilfe, ist womöglich der gleichermaßen anfällige Klimakondensator defekt.
Des Weiteren sollte mit dem Civic 8 eine ausgiebige Probefahrt gemacht werden. Neben der Technik sollte auf den Fahrkomfort geachtet werden. So ist das Fahrwerk grundsätzlich eher straff abgestimmt, schlechte Straßenverhältnisse dringen fast ungehindert in die Fahrgastzelle durch. Beim Type S und Type R fällt dies besonders unangenehm auf und ist nichts für Leute, die einen Bandscheibenvorfall hinter sich haben.
Zudem ist der Geräuschpegel recht hoch, was neben der schlechten Geräuschdämmung auch an den drehfreudigen Motoren liegt. Bei Tempo 120 muss die Stimme deutlich angehoben werden, um sich mit dem Beifahrer unterhalten zu können. Klar: Hohe Drehzahlen sind zwar das, was einen Honda ausmachen und für manchen Grund genug, sich einen anzuschaffen. Wer jedoch auf eine ruhige Fahrt besonderen Wert legt, ist vermutlich beim Nachfolgermodell oder gar bei einer anderen Marke besser aufgehoben.
TÜV & ADAC
Ebenfalls ärgerlich sind festgammelnde Bremsen an der Hinterachse. Der Grund hierfür ist recht einfach: Die Bremsen werden nicht genügend beansprucht, sodass sich dort Dreck ansammeln kann. Defekte Domlager treten ebenfalls öfter auf und können beim TÜV der Erteilung einer neuen Plakette im Weg stehen. Daneben ermittelte der ADAC einige Pannenschwerpunkte bei Modellen bis Baujahr 2008. hierzu gehören defekte Wegfahrsperren, verstopfte Dieselpartikelfilter, Probleme mit dem Motormanagement beim Benziner sowie defekte Hauptscheinwerfer.
Rückrufe
Der Honda Civic 8 ist von einer Reihe an Rückrufen betroffen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen:
- Laut dem KBA kann Korrosion am Anschluss-Stecker der Kraftstoffpumpe zum Motorstillstand führen. Betroffen sind Modelle aus dem Baujahr 2006.
- Bei Modellen aus dem Produktionszeitraum 17. August 2005 bis 31. Januar 2006 kann es passieren, dass ein defektes Steuergerät für einen Ausfall der Servolenkung sorgt.
- Beim Hybridmodell (FD3) kann durch einen beschädigten Chip im Gleichspannungswandler ein Kurzschluss entstehen, wodurch der Motor plötzlich ausgehen kann. Betroffen sind Modelle aus dem Baujahr 2006.
- Die Handbremse der Baujahre 2006 und 2007 kann unter Umständen versagen, wenn der Hebel unter gleichzeitiger Betätigung des Entriegelungsknopfes angezogen wird.
- Laut dem KBA können Scheuerbewegungen mit entsprechender Abnutzung zu Widerstandsänderungen und zum Schmelzen von Steckverbindungen führen. Hierdurch fällt schlimmstenfalls das Abblendlicht während der Fahrt aus. Betroffen sind Civic-Modelle, die bis 2008 vom Band gelaufen sind und entweder den 1,2- oder 1,4-Liter-Motor unter der Haube haben.
- Aufgrund eines Fehlers im Gasgenerator der Airbags kann es passieren, dass es bei der Airbagauslösung zu einer unkontrollierten Entfaltung und zum Lösen von Metallfragmenten kommen kann, die die Insassen verletzen könnten. Betroffen ist die gesamte achte Civic-Baureihe.
- Wegen einer sich lösenden Antriebsscheibe der Wasserpumpe kann sich der Keilriemen lösen, wodurch die Nebenaggregate wie z.B. die Servolenkung und Lichtmaschine ausfallen können. Betroffen sind Modelle der Baujahre 2008 bis 2010.
- Bei den Modellen FK1, FN1 und FN4 mit dem “i-Shift”-Automatikgetriebe aus dem Produktionszeitraum 6. Mai 2008 bis 13. Dezember 2011 kann es aufgrund eines Softwarefehlers passieren, dass das im Rückwärtsgang geparkte Fahrzeug beim Neustart des Motor und Wahl von Neutral oder dem 1. Gang sich gar nicht bewegt, abstirbt oder schlimmstenfalls unerwartet rückwärts rollt.
Tipp: Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren. Dazu lässt sich mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ermitteln, ob das in Frage kommende Modell von Rückrufen betroffen ist und welche Aktionen bereits durchgeführt worden sind.
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Unser Tipp: 1,8-Liter nach dem Facelift
Wer über die holprige Fahrt hinwegsehen kann, bekommt mit dem Honda Civic 8 ein spaßiges, sparsames und vor allem ein extrem langlebiges Fahrzeug. In den gängigen Gebrauchtwagenbörsen fangen die Preise für einen Civic 8 bei rund 2.400 Euro an, für ein junges Exemplar aus 2011 werden bis zu 10.000 Euro verlangt. Bei den meisten Gebrauchten handelt es sich um Benziner, geschaltet wird überwiegend manuell. Interessenten des Hybridmodells werden aufgrund der sehr geringen Verfügbarkeit lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen (Stand: September 2024).
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Beitragsbild: M 93, Public domain, via Wikimedia Commons