Kia Picanto – Typische Probleme, Schwachstellen & Rückrufe
Picanto I (BA) | 2004 – 2011
Der Kia Picanto (BA) ist ein von 2004 bis 2011 hergestellter Kleinwagen. Ein Facelift gab es im Januar 2008 und Juni 2009.
Probleme mit der Kurbelwelle
Für den Kia Picanto der ersten Generation gab es lediglich einen einzigen Benziner im Programm: Der Einliter-Dreizylinder leistet stolze 65 PS, welcher laut spritmonitor.de einen Kraftstoffverbrauch von rund 6,3 Liter einfordert – kein Bestwert im Kleinwagensegment.
In puncto Zuverlässigkeit lässt das Motörchen ebenfalls zu wünschen übrig: So gab es besonders bei älteren Modellen erhebliche Probleme mit der Kurbelwellen-Riemenscheibe, die auf eine zu kurz geratene Schraube zurückzuführen waren und nicht selten einen Motorschaden zur Folge hatten. Im Rahmen einer Serviceaktion wurde zwar ein verbessertes Teil verbaut, betroffen waren hiervon allerdings nur in Deutschland verkaufte Modelle – die (zahlreichen) Reimporte blieben außen vor.
Weitere Schwachstellen sind die Kurbel- und Nockenwellensensoren, welche regelmäßig den Geist aufgeben (Fehlercode P0340). Auch die Zündspulen und Klopfsensoren quittieren häufiger ihren Dienst. Der Diesel ist grundsätzlich zuverlässig, nach etlichen Jahren Kurzstreckenbetrieb dürften jedoch die Injektoren sowie der Turbolader tauschbedürftig sein.
Getriebe bereitet Ärger
Der Picanto I sorgt mit vielen Kleinigkeiten für Kopfschmerzen: Scheppernde Lautsprecher, wackelige Sitze und sich aufhängende Fensterheber sind Dinge, mit denen man sich in dieser Preisklasse abfinden muss.
Weiterhin sorgten gerissene Kupplungsseile beim 5-Gang-Schaltgetriebe für Getriebeschäden. Die Kupplung selbst ist relativ verschleißfreudig; der Rückwärtsgang ist widerspenstig und lässt sich nur mit Mühe einlegen. Vor Rost ist der kleine Stadtflitzer auch nicht sicher.
Laut dem TÜV werden die Achsaufhängungen und Lenkgelenke moniert, am häufigsten geraten jedoch die Rückleuchten ins Visier der Prüfer – seltener das Abblendlicht. Mangelhafte Bremsleitungen, Fuß– und Feststellbremsen führen ebenfalls häufiger zur Verweigerung der Plakette. Abgerundet wird die dürftige TÜV-Bilanz durch Mängel an der Auspuffanlage und überdurchschnittlichen Ölverlust.
Unser Tipp: Je jünger desto besser
Bis zum Ende der Baureihe BA wurde reichlich nachgebessert, weshalb sich der Kauf eines jüngeren Modells empfiehlt. Beim älteren Benziner sollte die Kurbelwellen-Serviceaktion bereits durchgeführt worden sein. Für einen gepflegten Picanto I mit wenigen Kilometern auf der Uhr wird in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen rund 5.000 Euro verlangt.
Picanto II (TA) | 2011 – 2017
Die zweite Generation des Kia Picanto (TA) wurde von 2011 bis 2017 hergestellt. Ein Facelift kam 2015.
Standfeste Motoren, Mängel beim TÜV
Motorenvielfalt wird beim Picanto II nach wie vor klein geschrieben. Die Benziner-Palette wurde zwar um dem 1.2 CVVT ergänzt, nach einem Diesel sucht man allerdings vergeblich. Interessenten dürfte hingegen die deutlich gestiegene Zuverlässigkeit freuen, denn mit der Kappa-II-Generation wurde endlich ein Triebwerk an den Start gebracht, welches bei regelmäßiger Wartung keine außerplanmäßigen Werkstattaufenthalte verursachen sollte.
Laut dem TÜV-Report sorgen Lenkgelenke und Abblendlicht beim Prüfer wieder für Kopfschütteln, selbiges gilt für die Brems– und Auspuffanlage. In der ADAC-Pannenstatistik landet der TA nur im Mittelfeld, Pannenschwerpunkt sind dabei die Starterbatterie und Zündkerzen.
Daneben gab es zwei Rückrufe für den Picanto II: Bei Modellen, die bis einschließlich dem 29. März 2012 vom Band gerollt sind, kann sich durch Rostbildung am Handbremsseil die Handbremse unter Umständen nicht mehr vollständig lösen.
Derweil kann es zu einem vorzeitigen Verschleiß des Tankeinfüll- und Ausgleichschlauches bei Modellen aus dem Produktionszeitraum 1. Februar 2011 bis 20. Juni 2012 kommen, was im schlimmsten Fall zu Kraftstoffverlust führen kann.
Weitere Schwachstellen des Picanto TA:
- Die Kühlleistung der Klimaanlage wird von vielen Besitzern als unzureichend empfunden.
- Die Scheinwerfer beschlagen des Öfteren.
Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Kann ein gepflegtes und nachvollziehbares Scheckheft vorgelegt werden, ist der Kia Picanto II unabhängig vom Baujahr empfehlenswert. Die Preise fangen bei knapp 3.000 Euro an, für ein Modell nach dem Facelift und Top-Ausstattung werden rund 11.000 Euro fällig.
Picanto III (JA) | seit 2017
Die dritte und aktuellste Generation des Kia Picanto (JA) wird seit 2017 hergestellt. 2020 gab es ein Facelift.
Rundum zuverlässig
Mit dem 1.0 T-GDI findet erstmalig ein Turbobenziner Einzug im Kia Picanto. Der Einliter-Dreizylinder leistet 100 PS und satte 175 Nm, was für einen Sprint von 0 auf 100 in 10,3 Sekunden reicht. Ernsthafte Probleme bereitet das Triebwerk keine, bei hohen Laufleistungen ist jedoch wegen der Benzin-Direkteinspritzung mit verkokten Injektoren zu rechnen.
Bei der Wahl des Getriebes steht wieder ein manuelles 5-Gang-Schaltgetriebe zur Wahl, welches ungeachtet des üblichen und durch den Stadtverkehr geförderten Verschleißes für keine ernsthaften Probleme bekannt ist. Bei der Automatik handelt es sich weiterhin um eine klassische Wandlerautomatik, die zwar keinen Ärger bereitet, aufgrund des höheren Verbrauchs jedoch nicht für Sparfüchse geeignet ist.
Grundsätzlich hält sich der Picanto JA mit Problemen angenehm zurück. Rückrufe gab es seit dem Verkaufsstart bislang keine, laut dem TÜV-Report fallen allerdings die Abblendlichter erneut negativ auf.
Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Gebraucht ist der Kia Picanto JA schon für rund 8.000 Euro zu haben, dabei handelt es sich in der Regel um 1.0er-Modelle mit Laufleistungen zwischen 60.000 und 90.000 km.
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Beitragsbild: Michail Dementiev auf Unsplash