Renault Scénic IV (seit 2016) | Typische Probleme & Krankheiten
Die vierte und vorerst letzte Generation des Renault Scénic ist ein von 2009 bis 2023 hergestellter Kompaktvan, welcher sich im Renault-Portfolio unter dem Renault Espace positioniert. Unter der Bezeichnung „Grand Scénic“ wurde, wie bei den beiden Vorgängern auch, eine Variante mit mehr Platz angeboten, die bis dato noch vom Band läuft. 2020 erfolgte ein Facelift (Phase 2).
Probleme beim Benziner
Die Benzinerpalette für den Scénic IV umfasst die Vierzylinder-Modelle TCe 115, TCe 130, TCe 140 sowie den TCe 160. Die Zahl steht für die PS-Zahl der jeweiligen Variante.
Hinsichtlich der Standfestigkeit haben die 1,2-Liter-Triebwerke TCe 115 und TCe 130 (Motorbaureihe H5F, verbaut bis Ende 2017) mit der Steuerkette zu kämpfen, die sich vorzeitig längen und dadurch einen kapitalen Motorschaden verursachen können. Befeuert wird das Problem durch häufige Kurzstrecken, die eine schleichende Ölverdünnung durch Kraftstoffeintrag zur Folge haben.
Sofern das Fahrzeug überwiegend in der Stadt bewegt wird, sollte das Ölwechselintervall halbiert werden, um eine Längung der Kette zumindest hinauszuzögern. Bei der Besichtigung des Fahrzeugs ist außerdem auf rasselnde bzw. klackernde Geräusche beim Anlassen des Motors sowie beim Lastwechsel zu achten. Sollten diese auftreten, ist von einem Kauf besser abzusehen, da sich die Kette vermutlich schon gelängt hat und ein Motorschaden bevorstehen könnte.
Probleme beim Diesel
Im Angebot gab es auch die Dieselmodelle dCi 110, dCi 120, dCi 130, dCi 150 und dCi 160. Die älteren Varianten erfüllen mindestens die Abgasnorm Euro 6, während beim dCi 120 und dCi 150 eine Euro 6d-TEMP-Plakette hinter der Windschutzscheibe klebt.
Die von Renault entwickelten Selbstzünder sind trotz einiger Reinfälle in der Vergangenheit für ein hohes Maß an Zuverlässigkeit bekannt und bei Einhaltung der Serviceintervalle kaum kaputt zu kriegen. Bei hohen Laufleistungen müssen sich Käufer dennoch auf die typischen Diesel-Schwachstellen einstellen, die unabhängig vom Hersteller irgendwann zum Tragen kommen. Hierzu zählen insbesondere:
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.
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Sonstige Schwachstellen
- Teilweise schlecht schaltendes Automatikgetriebe
- Brechende Chromleisten an der Türverkleidung
- Schlechte Innenraumverarbeitung
- Knarzende und quietschende Geräusche während der Fahrt
- Probleme mit der Steuerung der Klimaanlage
- Risse in den Sitzen (Kunstleder)
- Knarzende Außenspiegel beim Ein- und Ausklappen
- Viele Abstürze des Infotainmentsystems
- Verschleißfreudige Koppelstangen
TÜV & ADAC
Laut dem TÜV-Report ist das Fahrwerk eine typische Schwachstelle beim Scénic IV, die regelmäßig durch defekte Federn, Stoßdämpfer, Antriebswellen und Lenkgelenke auffällt. Etwas weniger, aber immer noch viel zu häufig, sorgt die Beleuchtung für Kopfschütteln bei den Prüfern. In der ADAC-Pannenstatistik sieht es ebenfalls zappenduster aus, erst ab dem Zulassungsjahr 2019 konnte sich der Franzose von den roten Zahlen etwas lösen.
Rückrufe
Der Renault Scénic IV wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen:
- Bei Scénic-Modellen, die bis einschließlich dem 25. Mai 2016 vom Band gelaufen sind, können bei einem Aufprall oder einem starken Bremsvorgang die Vordersitze nach vorne klappen. Grund hierfür sind nicht angezogene Schrauben der Vordersitzgleitschienen.
- Es besteht die Möglichkeit, dass wegen eines nicht der Spezifikation entsprechenden Mischungsverhältnis der Zündchemikalien bei einem Unfall die Window-Airbags nicht auslösen. Betroffen sind Modelle aus dem Baujahr 2016.
- Laut dem KBA können fehlerhafte elektrische Bauteile die Motorkühlung stören, wodurch die Gefahr eines Fahrzeugbrands besteht. Abhilfe schafft ein Austausch der Kühlerventilatoreinheit. Betroffen ist das Baujahr 2019.
- Bei Dieselmodellen aus dem Produktionszeitraum 20. September 2018 bis 27. Mai 2019 kann es sein, dass nicht konforme Kraftstoffleitungen verbaut wurden.
- Wegen einer fehlenden Angabe des Zuggesamtgewichts im Fahrzeugschein kann es zu einer Überladung des Fahrzeugs kommen. Betroffen sind die Baujahre 2019 und 2020.
Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren, dazu lässt sich mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ermitteln, ob das in Frage kommende Modell von Rückrufen betroffen ist und welche Aktionen bereits durchgeführt worden sind.
Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Die Preise für einen Renault Scénic IV fangen in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bei rund 10.000 Euro an, für ein Exemplar nach dem Facelift werden mindestens 15.000 Euro fällig. Bei den meisten verfügbaren Fahrzeugen handelt es sich um handgeschaltete Benziner.
- Passgenau für Renault Scenic IV (ab 2015)
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Beitragsbild (bearbeitet): KGC626, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons