VW Tiguan (I & II) – Schwachstellen & Kaufberatung
Tiguan I (5N) | 2007 – 2018
Der VW Tiguan I (5N) ist ein von 2007 bis 2016 produzierter Kompakt-SUV. Ein Facelift gab es im Juli 2011.
Typische Probleme beim Benziner
Die Steuerkette der Vierzylinder-Ottomotoren (Motorbaureihe EA111) im 1.4 TSI kann sich vorzeitig längen und zum Motorschaden führen. Sollte der Motor beim (Kalt-)Start rasselnde Geräusche von sich geben, ist Vorsicht geboten.
Betroffen sind 1.4 TSI Modelle, welche bis Mai 2015 vom Band gelaufen sind. Auch anhand des Motorkennbuchstabens CAXA, CAVA, CAVD und BWK lässt sich erkennen, ob einer der Problemmotoren verbaut ist. Weiterhin leidet der 1.4 TSI als auch 2.0 TSI an hohem Ölverlust.
Typische Probleme beim Diesel
Was die Haltbarkeit anbelangt, macht der 2.0 TDI eine deutlich bessere Figur. Zu achten ist auf die üblichen Schwachstellen wie Injektoren, Dieselpartikelfilter und Turbolader – Letzterer sorgt bei älteren Modellen (Motorbaureihe EA189) hin und wieder für Ärger. Daneben neigt das Zweimassenschwungrad zu hohem Verschleiß.
Nicht so schön ist die Betroffenheit durch den VW-Abgasskandal (Motorbaureihe EA189) und die damit zusammenhängenden Probleme mit dem AGR-Ventil, welche bei der Beseitigung der Schummelsoftware entstehen können. Ein Defekt kündigt sich dabei mit schwarzem Auspuffqualm, Motorruckeln, erhöhtem Verbrauch und verminderter Motorleistung an.
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.
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Probleme beim Allradantrieb 4Motion
Beim Allradantrieb 4Motion handelt es sich nicht um einen klassischen, permanenten Allradantrieb. Stattdessen wird auf eine Haldexkupplung gesetzt, welche die Hinterachse bei Bedarf hinzuschaltet – etwa im Schnee oder im Matsch.
Früher oder später kann es passieren, dass die Vorladepumpe der Haldexkupplung aufgrund von Ölschlamm in ihrer Funktion gestört wird und hierdurch die hinteren Räder nicht mehr angetrieben werden. Symptom für einen Defekt am 4Motion-Antrieb ist in den meisten Fällen das Durchdrehen der Vorderräder. Um eine teure Reparatur zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, nach dem Fahrzeugkauf das Haldexöl samt Ölfilter zu wechseln.
Probleme mit dem Automatikgetriebe
Bei der Automatik handelt es sich um ein Doppelkupplungsgetriebe, welches von Volkswagen entwickelt wurde (DSG). Das Getriebe war zum Zeitpunkt der Markteinführung des Tiguan I noch recht unausgereift, was eine Reihe von Problemen mit sich brachte und bringt: Hakelige Schaltvorgänge, Ruckeln beim Anfahren oder gar Getriebeschäden sind von nicht wenigen Besitzern vermeldet worden. Wenn das manuelle Schaltgetriebe nicht in Frage kommt, sollte auf die folgenden Punkte geachtet werden:
- Das DSG-Getriebe ist bekannt für einen hohen Kupplungsverschleiß, der in den meisten Fällen auf übermäßigen Stadtverkehr und häufigen Anhängerbetrieb zurückzuführen ist.
- Bei der Probefahrt sollte darauf geachtet werden, dass das Getriebe fließend hoch- und runterschaltet und kein Stottern bzw. Ruckeln beim Anfahren auftritt.
- Das Getriebe ist bedingt empfehlenswert, wenn eine lückenlose sowie nachvollziehbare Servicehistorie vom Vorbesitzer vorgelegt werden kann.
Weiterhin gab es für das 7-Gang-DSG (DQ200) eine Serviceaktion: Bei den betroffenen Getrieben (bis ca. Ende 2013) wurde das ab Werk eingefüllte synthetische Getriebeöl, welches Elektronikprobleme auslösen kann, durch mineralisches Getriebeöl ersetzt. Das DSG-Getriebe ist jedoch erst zum Ende der Baureihe hin erst wirklich empfehlenswert.
Weitere Probleme des DSG sowie Tipps, worauf es beim Kauf zu achten gilt, haben wir in unserem Ratgeber detailliert zusammengefasst.
Sonstige Schwachstellen
Die elektrische Servolenkung bereitet hin und wieder Probleme, eine schwergängige Lenkung (besonders beim Rangieren) ist hierfür charakteristisch. Daneben bereitet die Klimaanlage oft Ärger und sollte bei der Besichtigung auf Funktion überprüft werden.
Laut TÜV werden beim Tiguan I besonders gerne die Achsaufhängungen bemängelt, bei älteren Modellen geben die Blinker den Geist auf. Gelegentlich kommt es auch zu Federbrüchen, jedoch sind diese meistens auf eine Überladung des Fahrzeugs zurückzuführen.
Unser Tipp: 2.0 TDI
Ältere 1.4 TSI Modelle sollten aufgrund der oben beschriebenen Steuerketten-Problematik gemieden werden. Empfehlenswerter ist der 2.0 TSI, welcher insgesamt einen deutlich besseren Eindruck macht und besser zum Fahrzeuggewicht von mindestens 1,5 Tonnen passt. Vielfahrer sollten trotzdem zum 2.0 TDI greifen, vorausgesetzt, dass im Zuge des VW-Dieselskandals die nötigen Software-Updates bereits durchgeführt worden sind.
Tiguan II (AD1) | seit 2016
Die zweite Generation des VW Tiguan (AD1) wurde von 2016 bis 2024 produziert. Im Herbst 2020 kam das Facelift.
Insgesamt solide Motoren
Zur Wahl stehen weiterhin zwei Benziner und ein Diesel. Der altgediente 1.4 TSI musste noch bis Ende 2018 als Basismodell herhalten, bevor dieser Anfang 2019 durch den 1.5 TSI (Motorbaureihe EA211 EVO) abgelöst wurde. Den 2.0 TSI gibt es nach wie vor.
Beim 1.5 TSI kann es zu einem starken Ruckeln im ersten Gang sowie bei sehr langsamer Fahrt kommen. Das Problem tritt besonders nach dem Kaltstart auf und betrifft überwiegend ältere Modelle mit manuellem Schaltgetriebe, es kann jedoch mit einem Software-Update beseitigt werden.
Einige Rückrufe
Bei Tiguan-Modellen mit Panoramadach und Ambientebeleuchtung kann es aufgrund von Feuchtigkeitseintritt zu einem Kurzschluss kommen. Betroffen sind Modelle bis zum Produktionsdatum 5. Juli 2018.
Der Dachkantenspoiler kann sich aufgrund mangelhafter Verklebung lösen. Betroffen sind Modelle mit R-Line Ausstattung, die zwischen 2015 und 2019 vom Band gelaufen sind. Modelle mit Automatikgetriebe wurden 2020 wegen fehlerhafter Bremspedale in die Werkstätten zurückgerufen.
Beitragsbild: Martin Katler auf Unsplash