Zuverlaessige Zweiliter-Diesel
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Top 5: Das sind die zuverlässigsten Zweiliter-Dieselmotoren

Von Turbodieseln mit rund 150 PS darf man durchaus Fahrfreude erwarten, ohne dabei nennenswerte Abstriche beim Verbrauch machen zu müssen. Im nachfolgenden Ranking präsentieren wir zehn Selbstzünder mit rund zwei Litern Hubraum, die nicht nur diese beiden Anforderungen erfüllen, sondern obendrein noch zuverlässig sind.


1.1- bis 1,4-Liter | 1.9- bis 2,0-Liter


1: Citroën / Peugeot 2.0 HDi

BezeichnungPSA-DW10
ProduktionSeit 1998
Hubraum / Bauform1.997 cm³
Leistung84 – 163 PS
Drehmoment192 – 340 Nm
Ventilsteuerung8V: Zahnriemen
16V: Zahnriemen + Steuerkette
GemischaufbereitungCommon-Rail
Einsatz (Beispiele)Citroën C5, Peugeot 307
Verbrauch laut spritmonitor.de (Beispiele)Peugeot 307 (90 PS): 5,78
Citroën C5 (163 PS): 6,70

1998 feierte der Common-Rail-Diesel beim französischen Hersteller sein Debüt. Seitdem wurde das Triebwerk stets erneuert, hat sich vom 8- zum 16-Ventiler entwickelt und hatte ab 2005 serienmäßig einen Dieselpartikelfilter mit an Bord. Der Ventiltrieb erfolgt beim 8V über einen Zahnriemen, im 16V sind die beiden Nockenwellen zusätzlich über eine Steuerkette miteinander verbunden. 

Der 2.0 HDi genießt seit jeher einen guten Ruf, der auch durch die sukzessiven Leistungssteigerungen (auf etwa 140-160 PS) nicht beeinträchtigt wurde. Abgesehen von schwachen Riemenscheiben und möglichen Problemen mit dem DPF, die jedoch hauptsächlich auf Kurzstrecken zurückzuführen sind, hat dieses Triebwerk so gut wie keine Schwachstellen. Wartungsfreundlich sind besonders die alten Varianten mit 90 bzw. 109 PS.

2: Hyundai / Kia 2.0 CRDi

BezeichnungD4EA / D4HA
ProduktionD4EA: 2001 – 2010
D4HA: Seit 2009
Hubraum / BauformD4EA: 1.991 cm³
D4HA: 1.995 cm³
LeistungD4EA: 111 – 152 PS
D4HA: 136 – 184 PS
DrehmomentD4EA: 245 – 305 Nm
D4HA: 314 – 436 Nm
VentilsteuerungD4EA: Zahnriemen
D4HA: Steuerkette
GemischaufbereitungCommon-Rail
Einsatz (Beispiele)Hyundai ix35, Kia Sportage
Verbrauch laut spritmonitor.de (Beispiele)Hyundai ix35 (136 PS): 7,45
Kia Sportage (184 PS): 8,44

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt können zwei Varianten des 2.0 CRDi vorgefunden werden. Das ältere Aggregat der Baureihe D4EA wurde vom italienischen Hersteller VM Motori entwickelt. Der Ventiltrieb wird über einen Zahnriemen gesteuert, die stärkeren Varianten verfügen außerdem über einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG); ein Dieselpartikelfilter wird in allen Varianten serienmäßig eingesetzt. Im Nachfolger D4HA kommt statt eines Zahnriemens eine wartungsarme Steuerkette zum Einsatz, zudem wird neben einem Dieselpartikelfilter außerdem ein Zweimassenschwungrad verbaut.

Die 2.0 CRDi-Motoren sind grundsätzlich sehr standfest, wobei dem D4HA eine etwas bessere Standfestigkeit nachgesagt wird. Kommt es zu Problemen, tauchen diese in der Regel erst bei hohen Laufleistungen auf und beschränken sich meistens auf die typischen Diesel-Schwachstellen. Der 2.0 CRDi schneidet in Kompakt-SUVs wie dem Kia Sportage oder Hyundai Tucson sehr gut ab.

3: BMW M47

BezeichnungM47
Produktion1999 – 2007
Hubraum / BauformM47: 1.951 cm³
M47TÜ1/2: 1.995 cm³
Leistung116 – 163 PS
Drehmoment265 – 340 Nm
VentilsteuerungSteuerkette
GemischaufbereitungCommon-Rail
Einsatz (Beispiele)BMW 1er E87, BMW 3er E90, BMW 5er E60
Verbrauch laut spritmonitor.de (Beispiele)BMW 118d (122 PS): 6,10
BMW 520d (163 PS): 7,14

Der Vierzylinder-Diesel M47 von BMW wurde schon in den Neunzigern auf den Markt gebracht, verfügte seinerzeit über ein modernes Common-Rail-System. Dank der verbauten Einlasskanalabschaltung wurden bessere Verbrauchswerte erzielt, was jedoch nicht wenigen Besitzern zum Verhängnis wurde, da die sog. “Drallklappen” abbrechen, in den Brennraum fallen und dadurch einen Motorschaden verursachen konnten. Mit der zweiten Überarbeitung des Triebwerks im Jahr 2004 (M47TÜ2) wurde diese Schwachstelle allerdings beseitigt, womit als einziges Manko nur noch der Turbolader übrig blieb, der öfter vorzeitig seinen Dienst quittiert.

Generell handelt es sich beim M47 jedoch um einen robusten Motor, der im Gegensatz zu seinem Nachfolger, dem N47, keine Probleme mit der Steuerkette hat. Verbaut wurde die Baureihe u.a. im BMW 1er, 3er oder X3 und kann mit einem ordentlichen Durchzug überraschen, sofern auch zur Variante mit 143 PS gegriffen wird.

4: Mercedes-Benz OM640 (CDI)

Produktion2004 – 2012
Hubraum / Bauform1.991 cm³
Leistung82 – 140 PS
Drehmoment180 – 300 Nm
VentilsteuerungSteuerkette
GemischaufbereitungCommon-Rail
Einsatz (Beispiele)Mercedes A-Klasse, Mercedes B-Klasse
Verbrauch laut spritmonitor.de (Beispiele)Mercedes A 160 CDI (82 PS): 5,51
Mercedes B 200 CDI (184 PS): 6,66

Der OM640 ist ein Zweiliter-Diesel von Mercedes-Benz und wurde in der A– und B-Klasse eingesetzt. Die schwächste Variante mit 82 PS war nur für Ersteren erhältlich, während die anderen mit 109 und 140 PS für beide Modelle zur Wahl standen. Der Motor ist recht wartungsarm und sollte bei Einhaltung der Serviceintervalle auch bei hohen Laufleistungen keine Probleme machen. In diesem Zusammenhang sollte beachtet werden, dass, wenn an diesem Triebwerk doch mal geschraubt werden soll, dieser für die Arbeiten abgesenkt werden muss und die Werkstattkosten hoch ausfallen könnten.

5: VW 1.9 TDI

Produktion1998 – 2010
Hubraum / Bauform1.896 cm³
Leistung75 – 160 PS
Drehmoment210 – 330 Nm
VentilsteuerungZahnriemen
GemischaufbereitungPumpe-Düse
Einsatz (Beispiele)VW Golf IV, VW Passat B6, Skoda Fabia I
Verbrauch laut spritmonitor.de (Beispiele)Skoda Fabia I (100 PS): 4,97
VW Golf IV (90 PS): 5,54
VW Passat B6 (105 PS): 5,88

Der 1.9 TDI ist einer der beliebtesten Dieselmotoren in Europa und genießt längst Kultstatus. Dank der hohen Belastbarkeit, guten Dynamik und geringen Verbrauchswerte konnte sich der 1.9 TDI deutlich von der Konkurrenz absetzen und seinen Siegeszug fast zwanzig Jahre lang fortführen, bevor er sich dem Common-Rail-Diesel endgültig geschlagen geben musste.

Das Triebwerk ist besonders standfest und bei regelmäßiger Wartung kaum kaputt zu kriegen. Wichtig sind vor allem regelmäßige Ölwechsel, außerdem wurde der Zahnriemen bestenfalls vor nicht allzu langer Zeit gewechselt. Sofern die Variante mit 105 PS in Betracht gezogen wird, ist zudem auf die Motorkennbuchstaben BXE und BLS zu achten, die in einigen Fällen einem Pleuellagerschaden zum Opfer gefallen sind.


Beitragsbild: Radek Vršecký, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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