Renault Mégane III (2008 – 2016) – Probleme & Schwachstellen
Der Renault Mégane III ist ein von 2008 bis 2016 hergestellter Kompaktwagen. Wie auch schon beim Vorgänger wurde neben dem Schrägheck auch ein Kombi (Grandtour) und Cabriolet angeboten (CC).
2012 erhielt der Mégane III ein Facelift, in dessen Rahmen kosmetische Anpassungen vorgenommen wurden und die Motorenpalette um neue Motoren ergänzt wurde. 2014 gab es ein weiteres Facelift, das sich hauptsächlich auf die Neugestaltung der Fahrzeugfront beschränkte. Nachfolger ist der Mégane IV.
Typische Probleme beim Benziner
Die dritte Mégane-Generation ging mit dem 1,6- und Zweiliter-Saugbenziner an den Start (110, 140 PS). Kurz darauf folgte das turboaufgeladene Aggregat 1.4 TCe (130 PS) sowie der 2.0 TCe, welcher den sportlichen Varianten und dem Top-Modell Mégane R.S. vorbehalten bleibt. Der kleinste Benzinmotor im Bunde 1.2 TCe und stieß 2012 hinzu, leistet 115 bzw. 132 PS und ist mit einer Start-Stopp-Automatik ausgestattet.
Hinsichtlich der Zuverlässigkeit bleibt keines der Triebwerke von Schwachstellen verschont. So ist beim 1,6-Liter-Motor der Baureihe K4M nach wie vor auf die Nockenwellenverstellung zu achten, die bereits im Mégane II für Probleme gesorgt hat und beim Zahnriemenwechsel vorbeugend getauscht werden sollte.
Derweil gilt die Steuerkette des 1.4 TCe (Baureihe H4J) und 1.2 TCe (H5F) als anfällig und kann sich vorzeitig längen, was unweigerlich zu einem kapitalen Motorschaden führt. Der 1.2 TCe setzt mit einem hohen Ölverbrauch sogar noch einen drauf. Selbiges Problem ereilt früher oder später auch den Zweiliter-Turbo.
Typische Probleme beim Diesel
Für den Mégane III stehen drei Diesel zur Auswahl. Mit von der Partie sind wieder der 1.5 dCi (90 – 110 PS) sowie der aus dem Vorgänger bekannte 1.9 dCi (130 PS) und 2.0 dCi (150 – 163 PS). Im Februar wurde der 1.9 dCi in Rente geschickt und durch den modernen 1.6 dCi, der ebenfalls 130 PS leistet, ersetzt. Bis auf den 1.5 dCi mit 106 PS wurden alle Diesel ab Werk mit einem Partikelfilter ausgestattet.
Viel zu meckern gibt es hier nicht. Beim 1.5 dCi (Baureihe K9K) sind die Injektoren ein wunder Punkt, unterdessen hat der 1.9 dCi (F9Q) öfter mit seinem Turbolader zu kämpfen. Unabhängig von der Motorisierung verstopft das AGR-Ventil recht zügig, wobei das Problem für den Renault Mégane III nicht exklusiv ist.
Grundsätzlich sollte vor allem bei hohen Laufleistungen auf Diesel-typische Schwachstellen geachtet werden. So kann neben den Injektoren, dem Turbolader und AGR-Ventil auch das Zweimassenschwungrad für viel Ärger und teure Werkstattaufenthalte sorgen. Worauf es beim Kauf eines Diesels zu achten gilt und ob es sich überhaupt lohnt, einen anzuschaffen, klären wir in unserem Ratgeber.
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden. Helfen kann es auch, hin und wieder besseren Kraftstoff zu tanken, der bereits reinigende Additive enthält (z.B. Aral Ultimate, Shell V-Power Diesel).
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Probleme mit der Automatik
Je nach Variante und Leistung konnte beim Getriebe zwischen einem Handschalter, einer Wandlerautomatik und einem Doppelkupplungsgetriebe gewählt werden. Erstere kann gelegentlich mit einer rupfenden und quietschenden Kupplung den Fahrer zur Weißglut treiben, ist aber grundsätzlich standfest. Um die sechsstufige Wandlerautomatik, die im Übrigen nur in Verbindung mit dem 2.0 dCi 150 erhältlich war, braucht man sich ebenfalls keine Gedanken zu machen – regelmäßige Getriebespülungen vorausgesetzt.
Beim Thema Doppelkupplungsgetriebe, das im Renault-Portfolio den Namen “EDC” trägt, spalten sich dagegen die Meinungen. Zwar berichten einige unzufriedene Halter von Vibrationen sowie Rucklern beim Anfahren, allerdings handelt es sich dabei eher um Einzelfälle. Im Vergleich zum Renault Captur bereitet die EDC-Automatik tatsächlich nur selten Probleme, bzw. werden sie in der Regel nicht durch einen Herstellerfehler hervorgerufen.
Die Haltbarkeit des Doppelkupplungsgetriebes ist eher vom Fahrprofil abhängig. Um die längste Zeit sorgenfrei zu fahren, empfiehlt es sich, vor und nach dem Kauf auf die folgenden Punkte zu achten:
- Unabhängig vom Hersteller hat jedes Doppelkupplungsgetriebe einen erhöhten Kupplungsverschleiß vorzuweisen, der in den meisten Fällen auf übermäßigen Stadtverkehr und häufigen Anhängerbetrieb zurückzuführen ist.
- Bei der Probefahrt sollte darauf geachtet werden, dass das Getriebe fließend hoch- und runterschaltet und kein Stottern bzw. Ruckeln beim Anfahren auftritt.
- Ein gepflegtes Serviceheft ist dabei ebenso wichtig wie ein regelmäßiger Getriebeölwechsel alle 50.000 bis 60.000 Kilometer.
Weitere Tipps, die zur Langlebigkeit des Doppelkupplungsgetriebes beitragen, haben wir in unserem Ratgeber zusammengefasst.
Sonstige Schwachstellen
Ein Klassiker, der beim Mégane III immer wieder auftritt, sind übersensible Parksensoren an der Fahrzeugfront. Grund hierfür ist fast immer ein unpassend angebrachter Kennzeichenhalter, der den Sensoren in die Quere kommt und dafür sorgt, dass die Parkpiepser vorzeitig anschlagen. Hier kann man jedoch selbst Hand anlegen und den Kennzeichenhalter einfach tiefer anbringen.
Immer wieder Ärger gab es mit dem Infotainment-System “R-Link”: Abstürze, einfrierende Bildschirme und andere Fehler waren keine Seltenheit, wurden mithilfe von Software-Updates jedoch Stück für Stück beseitigt. Die Klimaanlage macht öfter Probleme und sollte bei der Besichtigung des Fahrzeugs auf Funktion überprüft werden. Ansonsten neigt der Softlack zum Abplatzen, wodurch das Armaturenbrett unhygienisch und billig wirkt.
Weitere Schwachstellen des Renault Mégane III:
- Häufiger wird beim Mégane III eine schwache Heizleistung festgestellt, was besonders im Winter ein Problem ist.
- Berichtet wird von schlecht bzw. nicht funktionierenden Regensensoren.
- Die Seitenspiegel neigen beim Ein- und Ausklappen zum Knarzen.
TÜV & ADAC
Laut dem TÜV-Report werden sehr oft die Fahrwerksfedern, Stoßdämpfer, Achsaufhängungen und Lenkgelenke moniert. Die Beleuchtung und Bremsanlage geraten ebenfalls häufig ins Visier der Prüfer.
In der ADAC-Pannenstatistik gibt der kompakte Franzose keine gute Figur ab und landet mit Liebe nur im Mittelfeld. Zu den Pannenschwerpunkten gehören entladene Starterbatterien, defekte Einspritzventile und Kraftstoffpumpen sowie feuchte Zündkerzen.
Bild: Vauxford, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Rückrufe
Der Renault Mégane III wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufe aufgelistet, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen:
- Bei Modellen, die zwischen dem 10. Juni und 15. Juli 2009 vom Band gelaufen sind, kann sich unter Umständen die Pedalplatte vom Bremspedalhebel lösen. Hierdurch kann der Fuß des Fahrers abrutschen und nicht mehr gebremst werden.
- Ein Ausfall der Lenkkraftunterstützung kann durch einen Kabelstrang der elektrischen Servolenkung, die an der Mutter des Lenksäulengelenks scheuert, im Extremfall ausfallen. Betroffen sind Mégane III aus dem Produktionszeitraum 1. Oktober 2009 bis 12. März 2010.
- Das Cabriolet (Mégane CC) wurde wegen Problemen mit der Hutablage in die Werkstätten zurückgerufen, die sich bei hohen Geschwindigkeiten und geöffnetem Dach lösen konnte. Betroffen sind Modelle, die bis zum 31. Juli 2013 produziert worden sind.
Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren, dazu lässt sich mithilfe der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) ermitteln, ob das in Frage kommende Modell von Rückrufen betroffen ist und welche Aktionen bereits durchgeführt worden sind.
Unser Tipp: Junger 1,6-Liter-Benziner
Der Renault Mégane III wirkt im Vergleich zum Vorgänger wie ein großer Sprung nach vorne, was hinsichtlich der Designsprache vielleicht auch stimmen mag. Auf die Zuverlässigkeit trifft dies jedoch nicht unbedingt zu. Mit der Einführung der zum damaligen Zeitpunkt unerprobten Turbobenziner wurden sogar noch mehr Probleme mit an Bord geholt.
Schlecht ist der Franzose deshalb aber noch lange nicht. Vor allem die jüngeren Modelle haben die meisten Kinderkrankheiten bereits hinter sich, womit sie in den Vordergrund rücken sollten, sofern das Budget dies auch hergibt. Um bei der Hauptuntersuchung keinen Herzanfall zu bekommen, ist es außerdem empfehlenswert, vor dem Kauf eine frische TÜV-Plakette zu verhandeln.
Preislich geht es bei rund 2.000 Euro los für Exemplare, die bereits dutzende Male den Erdball umrundeten. Ab 3.500 Euro können Exemplare mit Laufleistungen von bis zu 150.000 km und knapp elf Jahren auf dem Buckel ergattert werden (Stand: Juli 2024).
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Beitragsbild: Nadjib BR auf Unsplash