Probleme & Schwachstellen beim 1.2 TSI, 1.4 TSI (EA111)
Mit dem 1.4 TSI sollten die älteren, hubraumstärkeren VW-Motoren ersetzt werden. 2006 kam das Aggregat auf den Markt und wurde noch im selben Jahr zum Motor des Jahres gekürt. Insgesamt gibt es vom 1.4 TSI drei Versionen, die sich deutlich voneinander unterscheiden.
Probleme beim 1.4 TSI
Vom 1.4 TSI der Baureihe EA111 gibt es zwei Varianten. Bei der einen handelt es sich um den 1.4 Twincharger, der dank Doppelaufladung – bestehend aus Turbolader und Kompressor – satte 140 PS und 220 Nm leistet. Eine einfachere Variante ohne Kompressor folgte kurze Zeit später. Im Jahr 2012 wurde der EA111 durch den Nachfolger EA211 abgelöst.
1.4 TSI Twincharger
So sehr der Twincharger-Motor von den Medien gefeiert wurde – es dauerte nicht lange, bis er seine Schattenseiten zeigte: Die Kolben haben den thermischen Belastungen nicht standgehalten, Probleme mit der Steuerkette waren gang und gäbe, ein hoher Ölverbrauch blieb ebenfalls nicht aus und die Kupplung des Kompressors verabschiedete sich oft viel zu früh.
Einige Besitzer berichteten von Problemen nach 10.000 bis 20.000 Kilometern. Außerdem gab es Fälle, in denen die ersten schwerwiegenden Defekte, die eine Überholung des Motors erforderlich machten, bereits nach 50.000 Kilometern auftraten. Grund zur Freude gab es lediglich dann, wenn der Motor einwandfrei funktionierte und man sich an der tollen Leistungsentfaltung der Doppelaufladung erfreuen konnte.
Besonders betroffen sind Motoren mit dem Motorkennbuchstaben CAVE, BLG und CAVD.
1.4 TSI Turbo
Die einfachere Variante des 1.4 TSI ist etwas langlebiger, da sie aufgrund des fehlenden Kompressors weniger belastet wird. Zwar fällt der Ölverbrauch immer noch recht hoch aus, ist aber dennoch geringer als beim 1.4 Twincharger.
Auch bei diesem Motor bleibt die Steuerkette jedoch ein großes Problem, die sich aufgrund eines defekten Kettenspanners vorzeitig längt und dadurch einen Motorschaden verursacht. Die gute Nachricht: 2010 wurde der Kettentrieb verbessert, wodurch die üblichen Motorschäden erst nach rund 150.000 Kilometern aufgetreten sind.
1.4 Twincharger | 1.4 Turbo | 1.4 Turbo | |
Motorbaureihe | EA111 | EA111 | EA211 |
Hubraum | 1.390 cm³ | 1.390 cm³ | 1.395 cm³ |
Ventilsteuerung | Steuerkette | Steuerkette | Zahnriemen |
Produktion | 2005 – 2015 | 2007 – 2015 | Seit 2012 |
Gemischaufbereitung | Direkteinspritzung | Direkteinspritzung | Direkteinspritzung |
Aufladung | Turbolader und Kompressor | Turbolader | Turbolader |
Leistung | 140 – 185 PS | 122 – 131 PS | 125 – 150 PS |
Drehmoment | 220 – 240 Nm | 200 – 220 Nm | 200 – 250 Nm |
Modelle (Beispiele) | VW Golf V VW Tiguan I Audi A3 8P | VW Passat B7 Skoda Octavia II Skoda Yeti | Audi A3 8V VW Golf VII Seat Ateca |
Die wichtigste Änderung der neuen Motorengeneration EA211 betraf die Ventilsteuerung. So hat Volkswagen eingesehen, dass es sinnlos ist, mit der Steuerkette weiterzumachen und ersetzte diese schlussendlich durch einen Zahnriemen. Hiermit war es um die Probleme der Baureihe EA111 geschehen, und tatsächlich weist der EA211 auch nach über zehn Jahren seit seinem Debüt keine Schwachstellen auf, vor denen man sich fürchten müsste.
Probleme beim 1.2 TSI
2009 debütierte der 1.2 TSI im VW Polo, bevor er anschließend in fast alle VAG-Modelle der Kleinwagen- und Kompaktklasse Einzug fand. Das aus Aluminium gefertigte Aggregat setzt auf Benzin-Direkteinspritzung und Turboaufladung, wie es sich für einen modernen Downsizing-Motor gehört. Angeboten wurde das Triebwerk meistens mit 90 oder 105 PS, selbst Varianten mit 86 PS und 160 Nm kamen zum Einsatz, was ungefähr der Leistung eines herkömmlichen Saugbenziners entspricht. Für einen Skoda Octavia II hat es jedenfalls gereicht.
Wie jeder Motor aus der TSI-Familie hatte auch der 1.2 TSI mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Nicht selten war der Steuerkettentrieb schon nach 30.000 bis 40.000 Kilometern hinüber. Defekte Kettenspanner und verschlissene Gleitschienen tragen hier fast immer zur Längung der Steuerkette bei, die anschließend überspringt und in der Regel einen kapitalen Motorschaden zur Folge hat.
Aufgrund der teilweise sehr geringen Laufleistungen konnte die Schuld nicht dem Besitzer in die Schuhe geschoben werden, weshalb mit Sicherheit von einem Konstruktionsfehler gesprochen werden kann. Ein hoher Ölverbrauch sowie Turboladerschäden runden das Schadensbild ab. Wie beim 1.4 TSI sorgte die Einführung der neuen Motor-Generation EA211 auch beim 1.2 TSI für Abhilfe, wo die Steuerkette gegen einen Zahnriemen getauscht wurde.
Rußbildung im Ansaugtrakt und an den Ventilen
Durch die Benzin-Direkteinspritzung wird der EA111 mit verkokten Einspritzdüsen und Kohleablagerungen im Ansaugtrakt zu kämpfen haben. Um die hieraus resultierenden Probleme (Leistungsverlust, höherer Verbrauch, etc.) zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, die in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden. Helfen kann es auch, hin und wieder besseren Kraftstoff zu tanken, der bereits reinigende Additive enthält.
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Technische Daten zum EA111
1.2 TSI / TFSI | 1.2 TSI / TFSI | |
Motorbaureihe | EA111 | EA211 |
Hubraum | 1.197 cm³ | 1.197 cm³ |
Ventilsteuerung | Steuerkette | Zahnriemen |
Produktion | 2009 – 2012 | seit 2012 |
Gemischaufbereitung | Direkteinspritzung | Direkteinspritzung |
Aufladung | Turbolader | Turbolader |
Leistung | 86 – 110 PS | 86 PS – 110 PS |
Drehmoment | 160 – 175 Nm | 160 – 175 Nm |
Modelle (Beispiele) | Audi A1 8X VW Polo V | VW Polo VI Skoda Fabia III |
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