VW EA211: Typische Probleme & Haltbarkeit
Der EA211 ist ein von Volkswagen entwickelter Drei- und Vierzylinder-Benzinmotor, der seit 2011 in Deutschland (Salzgitter), Tschechien (Mladá Boleslav) und Ungarn (Győr) hergestellt wird. Das Triebwerk gilt als Nachfolger des unrühmlichen EA111 und kommt in einer Vielzahl verschiedener Modelle des VW-Konzerns zum Einsatz (Audi, Skoda, Seat).
Die größte Neuerung betrifft die Ventilsteuerung. Während im Vorgänger eine Steuerkette zum Einsatz kam, erfolgte für den EA211 eine Umstellung auf einen Zahnriemen. Die Baureihe verfügt über eine variable Nockenwellensteuerung für die Einlassseite (1.4 TSI ab 103 kW auch für die Auslassseite), zudem wurde der Abgaskrümmer in den Zylinderkopf integriert.
Des Weiteren sind einige Motorvarianten mit dem sog. aktiven Zylindermanagement (ACT) ausgestattet, welches bewirkt, dass bei geringem Leistungsbedarf zwei von vier Zylindern deaktiviert werden und somit den Kraftstoffverbrauch reduziert wird. 2017 wurde der EA211 technisch überarbeitet und um das Kürzel „evo“ ergänzt (evo1), eine zweite Überarbeitung erfolgte 2022 (evo2).
Die Schwachstellen des EA211
Im Folgenden gehen wir auf die gängigsten Schwachstellen des Motors ein, die sich seit der Markteinführung offenbart haben.
Probleme mit dem Zahnriemen beim 1.2 TSI
Bei einigen 1.2-TSI-Motoren der Baureihe EA211 ist es zu schwerwiegenden Motorschäden gekommen. Ursächlich hierfür war der Zahnriemen, der wegen einem Defekt an den Nockenwellenrädern reißen konnte. Betroffen sind in erster Linie Motoren aus dem Produktionsjahr 2014.
Das Problem ist dem Hersteller unter der TPI 2038019/4 bekannt. Abhilfe schafft der Einbau eines verbesserten Nockenwellenverstellers. Einen Hinweis darauf, ob der verbesserte Nockenwellenversteller verbaut wurde, liefern die folgenden Kennzeichnungen auf der Zahnriemenabdeckung:
Werk | Kennzeichnung |
Salzgitter | S (17) |
Mladá Boleslav | M (31) |
Győr | G (26) |
Ölaustritt im Bereich des Nockenwellenverstellers
Laut VW kann es bei VW-Fahrzeugen mit EA211 Motor in vereinzelten Fällen zu einem Ausfall des Nockenwellenverstellers kommen. Im Rahmen des mit dem Rückruf verbundenen Werkstattaufenthaltes wird der Nockenwellenversteller ausgetauscht. Betroffen sind die Modelle Beetle, Golf und Polo der Baujahre 2013 bis 2015.
Fehlerhafte Einspritzung beim 1.0 TSI
Dem KBA zufolge kann es passieren, dass wegen einer fehlerhaften Einspritzung die Leckraten außerhalb des zulässigen Grenzwertes liegen. Im Rahmen des mit dem Rückruf verbundenen Werkstattaufenthaltes werden die betroffenen Einspritzventile getauscht. Betroffen sind 1.0-TSI-Triebwerke der Baureihe EA211, die in den folgenden Modellen verbaut wurden:
Betroffene Baureihe(n) | Produktionszeitraum |
VW Caddy, Golf, Polo, Sharan, Sportsvan, Touran, T-Cross, T-Roc, Up | 2018 – 2020 |
Seat Arona, Ateca, Ibiza, Leon, Toledo | 2018 – 2020 |
Skoda Fabia, Kamiq, Karoq, Octavia, Rapid, Scala, Superb | 2018 – 2019 |
Audi A1, A3, Q2 | 2018 – 2019 |
Rußbildung im Ansaugtrakt und an den Ventilen
Durch die Benzin-Direkteinspritzung wird der EA211 mit verkokten Einspritzdüsen und Kohleablagerungen im Ansaugtrakt zu kämpfen haben. Um die hieraus resultierenden Probleme (Leistungsverlust, höherer Verbrauch, etc.) zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, die in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden. Helfen kann es auch, hin und wieder besseren Kraftstoff zu tanken, der bereits reinigende Additive enthält.
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Fazit
Beim EA211 handelt es sich grundsätzlich um einen standfesten Motor. Kapitale Motorschäden, wie sie beim EA111 durch eine Längung der Steuerkette hervorgerufen wurden, gehören endlich der Vergangenheit an. Auch die teilweise recht hohen Ölverbräuche des Vorgängers treten nicht mehr oder nur vereinzelt auf.
Entscheidend ist letztendlich die Servicehistorie: Hat sich der Vorbesitzer um die Wartung gekümmert und diese (bestenfalls) immer beim Hersteller durchgeführt? Wenn diese beiden Fragen mit einem Ja beantwortet werden können, steht dem Kauf eines VAG-Modells mit dem EA211 nichts im Weg.
Technische Daten zum EA211
MKB | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Einführung |
CHYA | 999 cm³ | 44 kW (60 PS) / 5.000 UPM | 95 Nm / 3.000 – 4.250 UPM | 2011 |
CHYC | 999 cm³ | 48 kW (65 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 95 Nm / 3.000 – 4.300 UPM | 2012 |
CPGA | 999 cm³ | 50 kW (68 PS) / 6.200 UPM | 90 Nm / 3.000 – 4.250 | 2012 |
CHYB | 999 cm³ | 55 kW (75 PS) / 6.200 UPM | 95 Nm / 3.000 – 4.250 | 2011 |
CHZE | 999 cm³ | 60 kW (82 PS) / 3.500–5.500 UPM | 160 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2016 |
CHZK | 999 cm³ | 63 kW (86 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 175 Nm / 2.000 – 3.000 UPM | 2017 |
DKLB | 999 cm³ | 63 kW (86 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 175 Nm / 1.500 – 3.000 UPM | 2018 |
CHZA | 999 cm³ | 66 kW (90 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 160 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2016 |
DLAB | 999 cm³ | 66 kW (90 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 175 Nm / 1.600 – 3.000 UPM | 2020 |
CHZB | 999 cm³ | 70 kW (95 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 160 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2015 |
CHZC | 999 cm³ | 81 kW (110 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 200 Nm / 2.000–3.500 UPM | 2015 |
DLAA | 999 cm³ | 81 kW (110 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 200 Nm / 2.000–3.000 UPM | 2020 |
CHZD | 999 cm³ | 85 kW (115 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 200 Nm / 2.000–3.500 UPM | 2015 |
CHZJ | 999 cm³ | 85 kW (115 PS) / 5.000 – 5.500 UPM | 200 Nm / 2.000–3.500 UPM | 2015 |
CJZB | 1.197 cm³ | 63 kW (86 PS) / 4.300 – 5.300 UPM | 160 Nm / 1.400 – 3.500 UPM | 2012 |
CJZC | 1.197 cm³ | 66 kW (90 PS) / 4.400 – 5.400 UPM | 160 Nm / 1.400 – 3.500 UPM | 2014 |
CYVA | 1.197 cm³ | 66 kW (90 PS) / 4.400 – 5.400 UPM | 160 Nm / 1.400 – 3.500 UPM | 2014 |
CJZA | 1.197 cm³ | 77 kW (105 PS) bei 4.500 – 5.500 UPM | 175 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2012 |
CJZD | 1.197 cm³ | 81 kW (110 PS) bei 4.600 – 5.600 UPM | 175 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2014 |
CYVB | 1.197 cm³ | 81 kW (110 PS) bei 4.600 – 5.600 UPM | 175 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2014 |
CZCC | 1.395 cm³ | 85 kW (115 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 200 Nm / 1.400 – 3.500 UPM | 2016 |
CMBA | 1.395 cm³ | 90 kW (122 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 200 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2012 |
CZCA | 1.395 cm³ | 92 kW (125 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 200 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2013 |
CHPA | 1.395 cm³ | 103 kW (140 PS) / 4.500 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2012 |
CPTA | 1.395 cm³ | 103 kW (140 PS) / 4.500 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2012 |
CZDA | 1.395 cm³ | 110 kW (150 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2014 |
CVNA | 1.395 cm³ | 110 kW (150 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2014 |
CZEA | 1.395 cm³ | 110 kW (150 PS) / 5.000 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2014 |
Technische Daten zum EA211 evo1
MKB | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Einführung |
DPBC | 1.498 cm³ | 84 kW (114 PS) bei 4.500 – 6.000 UPM | 220 Nm / 1.750 – 3.000 UPM | 2020 |
DACA | 1.498 cm³ | 96 kW (130 PS) bei 5.000 – 6.000 UPM | 200 Nm / 1.400 – 4.000 UPM | 2017 |
DADA | 1.498 cm³ | 110 kW (150 PS) bei 5.000 – 6.000 UPM | 250 Nm / 1.500 – 3.500 UPM | 2017 |
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