Nissan Micra Probleme Krankheiten
KleinwagenNissan

Nissan Micra (K12, K13, K14) – Typische Probleme & Krankheiten


Micra III (K12) | 2003 – 2010

TTTNIS, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Nissan Micra III (K12) wurde von 2003 bis 2010 hergestellt, 2005 ist dem Kleinwagen ein Facelift zuteilgeworden. Das Cabriolet Micra C+C war ab Juni 2005 erhältlich.

Typische Schwachstellen am Motor

Das Motorenportfolio des K12 beinhaltet drei Saugbenziner und einen von Renault zur Verfügung gestellten Diesel. Größtes Manko der Benzinmodelle war bis zum Facelift die Steuerkette, welche hinlänglich dafür bekannt ist, sich vorzeitig zu längen und dadurch einen kapitalen Motorschaden zu verursachen.

Bei der Besichtigung eines K12 sollte dementsprechend darauf geachtet werden, dass beim (Kalt-)Start des Motors oder Lastwechsel keine schlagenden bzw. klappernden Geräusche zu hören sind.

Der Selbstzünder 1.5 dCi ist grundsätzlich zuverlässig, jedoch wird bei hohen Laufleistungen die eine oder andere Baustelle zu beseitigen sein – allen voran der Zahnriemen, die Injektoren und mit viel Pech der Turbolader.

Worauf es grundsätzlich vor dem Kauf eines Diesels zu achten gilt und ob es sich überhaupt lohnt, einen anzuschaffen, kann in unserem Ratgeber nachgelesen werden.

Sonstige Mängel

Für Ärger sorgen undichte Klimaanlagen, außerdem erleidet das Schloss der Heckklappe öfter einen Defekt, wodurch sich diese nicht mehr öffnen lässt. Gelegentlich leuchtet die Airbag-Kontrollleuchte wegen eines defekten Airbagsteckers auf, derweil verhindert häufiger eine defekte Kontaktplatte im Zündschloss das Losfahren.

Laut dem TÜV-Report führen defekte Achsaufhängungen, Fahrwerksfedern und Stoßdämpfer regelmäßig zur Verweigerung der Plakette.

Mit der Beleuchtung hat der K12 ebenfalls ein Problem: Abblendlicht, Blinker und Rückleuchten fallen überdurchschnittlich oft auf. In der ADAC-Pannenstatistik 2015 können die jüngeren Baujahre punkten.

Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Der Nissan Micra III ist ab dem Facelift von einem Großteil der Kinderkrankheiten befreit, die schlechten TÜV-Ergebnisse sorgen allerdings für Unmut. Ein gepflegtes Exemplar nach dem Facelift und geringer Laufleistung kann in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bis zu 7.000 Euro kosten.


Micra IV (K13) | 2010 – 2017

M 93, Attribution, via Wikimedia Commons

Die vierte Generation des Nissan Micra (K13) wurde von 2010 bis 2017 hergestellt. Ein Facelift gab es 2013.

Solide Triebwerke und einige Rückrufe

Die Motorenpalette ist in der vierten Generation auf zwei Varianten geschrumpft:  Zur Auswahl steht ein 1,2-Liter-Dreizylinder, welcher in der Basis 80 PS leistet. Wer es schneller mag kann zum 1.2 DIG-S greifen – dank Kompressor stehen hier ganze 98 PS zur Verfügung, aufgrund der Benzin-Direkteinspritzung muss bei hohen Laufleistungen jedoch mit verkokten Injektoren gerechnet werden. Ein Diesel wurde für den K13 nicht angeboten.

Die Wandlerautomatik, welche im K12 noch zum Einsatz kam, wurde gegen ein stufenloses CVT-Getriebe ersetzt, dessen Gliederband aufgrund eines mangelnden Hydraulikdrucks vorzeitig verschleißen konnte. Das Problem wurde im Rahmen eines Rückrufs behoben – betroffen sind Modelle, die zwischen dem 17. August 2010 und 26. August 2014 hergestellt wurden.

Bei Modellen aus dem Produktionszeitraum 25. Januar  bis 29. Dezember 2011 kann es zu Kraftstoffverlust kommen; ein Airbag-Rückruf betrifft Exemplare, die vom 27. Mai 2010 bis 10. Februar 2014 vom Band gerollt sind. 2013 wurden in Deutschland 4.287 Nissan Micra mit 80-PS-Motor aus dem Produktionszeitraum 1. Juni 2012 bis 15. März 2013 wegen Problemen mit dem Hauptbremszylinder in die Werkstätten zurückgerufen.

Laut dem TÜV-Report werden nach wie vor die Achsaufhängungen und das Abblendlicht bemängelt, bei den ältesten Exemplaren gerät die Fußbremse gelegentlich ins Visier der Prüfer. In der aktuellen ADAC-Pannenstatistik ist der K13 eher unauffällig.

Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Die Preise für einen Nissan Micra der vierten Generation fangen in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bei rund 4.000 Euro an, für ein Facelift-Modell mit voller Hütte kann sogar ein fünfstelliger Betrag fällig werden.


Micra V (K14) | seit 2017

Vauxford, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die fünfte und aktuellste Generation des Nissan Micra (K14) wird seit 2017 hergestellt.

Bislang zwei Rückrufe

Laut KBA kann es wegen eines Software-Fehlers passieren, dass in bestimmten Fahrsituationen ein ungewollter Bremsvorgang eingeleitet wird. Betroffen sind Modelle, die zwischen dem 8. November 2016 und 5. Juni 2019 hergestellt worden sind.

Daneben sind 9.000 Exemplare aus dem Produktionszeitraum 17. Juli bis 5. November 2018 aufgrund falscher Gewichtsangaben auf dem Typenschild zurückgerufen worden.

Laut dem TÜV-Report bleiben die Achsaufhängungen ein dauerhaftes Problem, dazu gesellt sich ein früh zum Vorschein kommender Ölverlust.


Beitragsbild: Alexander Plushev, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Mehr in:Kleinwagen

Comments are closed.