VW Passat B6 2005-2010 Probleme und Schwachstellen
MittelklasseVW

VW Passat B6 – Bekannte Probleme & Schwachstellen


Der VW Passat B6 (3C) ist eine von 2004 bis 2010 hergestellte Mittelklasse-Limousine, die technisch eng mit dem VW Golf V verwandt ist. Ein Facelift gab es für den B6 nicht, da dieser bereits nach fünf Jahren durch den Nachfolger (B7) abgelöst wurde.

Probleme beim Benziner

In der Benzinerpalette des Passat B6 finden sich neben klassischen Saugmotoren auch turbogeladene Aggregate mit Direkteinspritzung. Genauer handelt es sich bei Letzterem um die Baureihe EA111, welche aufgrund zahlreicher Fälle gelängter Steuerketten weltweit für Negativschlagzeilen gesorgt hat. Sobald sich die Steuerkette längt, stimmen die Steuerzeiten nicht mehr überein, wodurch die Kolben und Ventile aufeinander treffen und dadurch der Motorschaden perfekt ist.

Betroffen ist in erster Linie der 1.4 TSI mit dem oben genannten Triebwerk, jedoch bleiben die größeren Varianten 1.8 TSI und 2.0 TSI/TFSI von derartigen Problemen – wenn auch in einem etwas geringeren Umfang – nicht verschont, da auch hier sich die Steuerkette vorzeitig längen kann.

Hohe Ölverbräuche sind ein weiteres Problem beim 1.4 TSI, 1.8 TSI und 2.0 TSI/TFSI, hier ist das Nachkippen von einem Liter Öl nach rund 1.000 km nichts Ungewöhnliches. Da der B6 zu seinen Lebzeiten im Rahmen der Serviceaktion 2025422 noch nicht in den Genuss neuer Kolben und Kolbenringe gekommen ist, wird eine zusätzliche Flasche Motoröl wohl oder übel mit an Bord genommen werden müssen.

Erschwerend kommen die aus der Benzin-Direkteinspritzung resultierenden Probleme hinzu (verkokte Injektoren, Kohleablagerungen im Ansaugtrakt), die vor allem bei hohen Laufleistungen einen steigenden Verbrauch und eine abnehmende Motorleistung zur Folge haben. Hiervon sind auch der 1.6 FSI und 2.0 FSI betroffen.

Probleme beim Diesel

Zum Verkaufsstart des Passat B6 standen sowohl der Zweiliter-Diesel 2.0 TDI als auch der sagenumwobene 1.9 TDI zur Wahl (Baureihe EA188).

Ersterer hatte mit defekten Zweimassenschwungrädern und Ölmangel aufgrund einer verschlissenen Sechskantwelle im Ölpumpenantrieb zu kämpfen, Letzterer war vereinzelt von Pleuellagerschäden betroffen (Motorkennbuchstabe BLS). Eine gemeinsame Schwachstelle beider Triebwerke sind die Pumpe-Düse-Elemente, die bei hohen Laufleistungen mit aller Wahrscheinlichkeit tauschbedürftig sein werden.

Beim Nachfolger mit Common-Rail-Einspritzung, dem EA189, muss aufgrund der Betroffenheit durch den VW-Abgasskandal darauf geachtet werden, dass die notwendigen Software-Updates im Rahmen der Rückrufaktion 23R7 durchgeführt worden sind. Ist dies nicht der Fall, droht die Stilllegung des Fahrzeugs. Weiterhin neigt das Triebwerk zu Kühlmittelverlust, der häufig auf eine defekte Wasserpumpe zurückzuführen ist.

Zudem sollte bei hohen Laufleistungen auf die typischen Schwachstellen eines Diesels geachtet werden, die unabhängig vom Hersteller irgendwann zum Vorschein kommen. Hierzu zählen insbesondere:

Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.

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Probleme mit der Automatik DSG

Beim Automatikgetriebe DSG handelt es sich um ein von VW entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe, welches besonders zu dem Zeitpunkt, zu dem der B6 noch aktuell war, für eine Reihe von Problemen bekannt wurde. Ruckeln beim Anfahren sowie hakelige Schaltvorgänge bis hin zum Getriebeschaden sind viel zu häufig vermeldet worden, sodass hier zur Vorsicht geraten ist.

Kommt ein Handschalter nicht in Frage oder ist die deutlich robustere Wandlerautomatik Tiptronic nicht zu finden, sollten unbedingt die folgenden Punkte beachtet werden:

  • Das DSG-Getriebe ist bekannt für einen hohen Kupplungsverschleiß, der in den meisten Fällen auf übermäßigen Stadtverkehr und häufigen Anhängerbetrieb zurückzuführen ist.
  • Bei der Probefahrt sollte darauf geachtet werden, dass das Getriebe fließend hoch- und runterschaltet und kein Stottern bzw. Ruckeln beim Anfahren auftritt.
  • Das Getriebe ist bedingt empfehlenswert, wenn eine lückenlose sowie nachvollziehbare Servicehistorie vom Vorbesitzer vorgelegt werden kann.

Weiterhin gab es für das 7-Gang-DSG (DQ200) eine Serviceaktion: Bei den betroffenen Getrieben (beim Passat B6 bis zum Ende der Baureihe) wurde das ab Werk eingefüllte synthetische Getriebeöl, welches Elektronikprobleme auslösen kann, durch mineralisches Getriebeöl ersetzt.

Probleme mit dem Allradantrieb 4Motion

Beim Allradantrieb 4Motion handelt es sich nicht um einen klassischen, permanenten Allradantrieb. Stattdessen wird hier auf eine Haldexkupplung gesetzt, welche die Hinterachse bei Bedarf hinzuschaltet – etwa im Matsch oder im Schnee.

Früher oder später kann es jedoch passieren, dass die Vorladepumpe der Haldexkupplung aufgrund von Ölschlamm in ihrer Funktion gestört wird und hierdurch die hinteren Räder nicht mehr angetrieben werden. Ein typisches Symptom für einen Defekt am 4Motion-Antrieb ist in der Regel das Durchdrehen der vorderen Räder. Um einen teuren Schaden zu vermeiden, empfiehlt es sich, nach dem Kauf des Fahrzeugs das Haldexöl samt Ölfilter zu wechseln.

Sonstige Schwachstellen

Den Passat B6 plagen viele Elektronikfehler, die mal mehr und mal weniger gravierend ausfallen. Ärgerlich sind diese jedoch allemal, vor allem dann, wenn die Fehler auf einmal auftreten.

Weitere Macken des Passat B6:

  • Die elektronische Parkbremse funktioniert nicht immer einwandfrei
  • Probleme gibt es auch mit der Klimaanlage aufgrund eines defekten Stellmotors
  • Defekte Mikroschalter sorgen für Ärger mit der Zentralverriegelung
  • Die Lenkradverriegelung erleidet hin und wieder einen Defekt
  • Defekte Stellmotoren der Heckklappe
  • Rost bildet sich gelegentlich an der Motorhaube, Heckklappe, den Türen und Radkästen
  • Berichtet wird von einem vorzeitigen Verschleiß der Radlager
  • Federbrüche sind nicht selten und können bei der Hauptuntersuchung zur Verweigerung der Plakette führen

TÜV & ADAC

Im TÜV-Report haben sich die Fahrwerksfedern und Stoßdämpfer sowie die Bremsscheiben als größte Schwachstellen offenbart. Auch in der ADAC-Pannenstatistik hat der Passat B6 nicht gut abgeschnitten.

Rückrufe

Der VW Passat B6 wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen. Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren:

  • Laut dem KBA können unzureichend dimensionierte Schrauben an der Kraftstoffpumpe abreißen und zum Austritt von Dieselkraftstoff führen. Betroffen sind die Baujahre 2004 und 2005.
  • Bei Dieselmodellen kann der Halter des Kraftstoffkühlers brechen. Betroffen sind die Baujahre 2005 bis 2007.
  • Wegen eindringender Feuchtigkeit in den Wischermotor bei starkem Regen kann es zum Ausfall der Scheibenwischer kommen. Betroffen sind die Baujahre 2005 bis 2007.
  • Beim Benziner mit 200 PS kann es passieren, dass eine Unterdruckleitung bricht, wodurch die Bremskraftunterstützung in ihrer Funktion beeiträchtigt wird. Betroffen sind die Baujahre 2005 bis 2007.
  • Laut dem KBA kann es wegen eines Fehlers im Gasgenerator des Fahrer- und/oder Beifahrerairbags bei der Airbagauslösung zu unkontrollierter Entfaltung und zum Lösen von Metallfragmenten kommen, die die Insassen verletzen können. Betroffen sind die Baujahre 2005 bis 2009.
  • Ein nicht richtig ausgelegter Druckminderer kann zur Beschädigung des Zweimassenschwungrades führen. Betroffen sind die Baujahre 2005 und 2006.
  • Der Dieselskandal betrifft alle Diesel mit dem EA189-Motor.
  • Bei Passat-Modellen mit dem 3,2- oder 3,6-Liter-Motor der Baujahre 2006 bis einschließlich 2007 kann es passieren, dass es bei einer schlagartigen Drehzahlerhöhung nach dem Kaltstart zu einem Ausfall der Ölpumpe kommt. Abhilfe schafft ein Software-Update.
  • Laut dem KBA besteht die Möglichkeit, dass es aufgrund eines Defekts an einem Kondensator des Steuergerätes beim Ein- bzw. Ausparken zu einer Funktionsstörung in der Lenkung kommt. Betroffen sind Passat-Modelle, die 2006 vom Band gerollt sind.
  • Wegen eines Softwarefehlers kann eine Fehlermeldung zum AdBlue-System bzw. des Motormanagements angezeigt werden, in dessen Folge der Motor nicht mehr gestartet werden kann. Betroffen sind Dieselmodelle der Baujahre 2008 bis 2010, die an der Rückrufaktion 23R6 teilgenommen haben.

Unser Tipp: 2.0 FSI als Handschalter

Der Volkswagen Passat B6 ist mit dem richtigen Motor und Getriebe grundsätzlich kein schlechtes Auto. Wenn ein Benziner her soll, ist der 1.4 TSI aufgrund der oben beschriebenen Probleme zu meiden. Sofern die Zuverlässigkeit an erster Stelle steht, kommt man um den alten 1,6-Liter mit Saugrohreinspritzung nicht herum.

Beim Diesel hat man die freie Wahl, da bei keinem der angebotenen Aggregate hohe Ausfallquoten verzeichnet wurden. An einigen Stellen kann es dennoch Probleme geben, und vor allem bei hohen Laufleistungen sollte für den Austausch der Injektoren, des Turboladers oder DPF Geld übrig bleiben. Mit der Durchführung aller nötigen Software-Updates ist der Dieselskandal bestenfalls schon abgehakt.

Grundsätzlich sollte ein jüngeres Exemplar in Betracht gezogen werden, da hier ein Großteil der Kinderkrankheiten bereits beseitigt wurde. Des Weiteren ist man beim B6 sowie auch allen anderen Gebrauchtfahrzeugen gut beraten, die Servicehistorie auf Vollständigkeit zu prüfen. Preislich geht es in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bei rund 1.500 Euro los, gepflegte Modelle mit einer Laufleistung von bis zu 150.000 km kosten mindestens 2.000 bis 3.000 Euro mehr. Bei den zum Verkauf stehenden Fahrzeugen handelt es sich überwiegend um handgeschaltete Diesel.

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Beitragsbild: Bruno auf Pixabay

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