Skoda Superb II (3T) – Typische Probleme & Schwachstellen
Der Skoda Superb II (intern: B6 3T) ist eine von 2008 bis 2015 hergestellte Limousine aus dem Segment der oberen Mittelklasse, die sich im Portfolio des tschechischen Herstellers an der Spitze über dem Octavia positioniert und als Stufenheck sowie als Kombi angeboten wurde. Das Fahrzeug baut auf der Plattform PQ46 auf, die unter anderem dem VW Passat B6 und dem VW Passat CC als Basis dient.
2013 erhielt der Superb II ein Facelift, in dessen Rahmen leichte kosmetische Änderungen sowohl außen als auch innen vorgenommen wurden. Des Weiteren wurde die Motorenpalette überarbeitet.

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Probleme beim Benziner
Zur Auswahl standen die Vierzylinder-Modelle 1.4 TSI (125 PS), 1.8 TSI (160 PS), 2.0 TSI (200 PS) sowie das VR6-Modell 3.6 FSI mit 260 PS. (➔ Technische Daten)
Schwachstellen beim 1.4 TSI
Beim 1.4 TSI handelt es sich um einen turboaufgeladenen Vierzylinder. Das Triebwerk gehört zur Motorenfamilie EA111, die modellübergreifend für zahlreiche Motorschäden Bekanntheit erlangt hat. Grund hierfür ist in der Regel die Steuerkette, welche dazu neigt, sich vorzeitig zu längen und dadurch im schlimmsten Fall einen kapitalen Motorschaden zu verursachen. Bei der Besichtigung des Fahrzeugs sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, ob beim (Kalt-)Start des Motors und beim Lastwechsel klackernde bzw. rasselnde Geräusche vom Motor zu hören sind. Ist dies der Fall, wird die Steuerkette womöglich schon gelängt sein und ein Motorschaden könnte kurz bevorstehen.
Des Weiteren fällt der Ölverbrauch mit teilweise über einem Liter auf 1.000 km sehr hoch aus. Langfristig führt dies nicht nur zum ständigen Nachkippen von teurem Motoröl, sondern führt auch zu Folgeschäden am Katalysator, der nicht günstig zu ersetzen ist. Bei der Probefahrt lohnt es sich deshalb, eine zweite Person mit dabei zu haben, die feststellen kann, ob beim Anfahren oder im Leerlauf eine bläuliche Rauchwolke aus der Abgasanlage kommt (notfalls tut es auch eine Handykamera). Ist dies der Fall und riecht es nach verbranntem Öl, sollte vom Kauf des Fahrzeugs besser Abstand genommen werden.
Betroffen sind insbesondere die älteren Baujahre. Da die genannten Schwachstellen jedoch nie gänzlich beseitigt wurden, ist eine Längung der Steuerkette oder hoher Ölverbrauch auch bei den jüngeren Baujahren nicht auszuschließen.
Schwachstellen beim 1.8 TSI, 2.0 TSI
Genügend Leistung bieten der 1.8 TSI mit 160 PS sowie der 2.0 TSI mit 200 PS. Beide Triebwerke gehören zur Motorenfamilie EA888.
Beim EA888 (Gen. 1) handelt es sich um einen reinen Direkteinspritzer, dessen Ventilsteuerung über eine Steuerkette gesteuert wird. Leider kann sich diese ebenso wie beim 1.4 TSI vorzeitig längen und damit einen Motorschaden verursachen. Zudem fällt bei älteren Modellen der Ölverbrauch extrem hoch aus – Grund hierfür sind mangelhafte Kolbenringe.
Schwachstellen beim 3.6 FSI
Generell handelt es sich beim 3.6 FSI um ein sehr zuverlässiges Triebwerk, welches bei Einhaltung der Serviceintervalle und einem passenden Fahrprofil problemlos hohe Laufleistungen erreichen kann. Im Gegensatz zu den anderen Benzinern ist zudem die Steuerkette haltbar.
Probleme beim Diesel
Des Weiteren stehen drei Dieselmotoren (1.6 TDI, 1.9 TDI, 2.0 TDI) in mehreren Leistungsstufen mit 105 bis 170 PS zur Auswahl (➔ Technische Daten).
In puncto Zuverlässigkeit geben sowohl die älteren Pumpe-Düse- als auch die neueren Common-Rail-Diesel eine gute Figur ab, wenngleich es einige Schwachstellen zu beachten gibt.
Rußbildung an den Injektoren und im AGR-Ventil können vor allem bei Diesel-Fahrzeugen zu kostspieligen Reparaturen führen. Um diese zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, empfiehlt sich vorbeugend der Einsatz von reinigenden Kraftstoff-Additiven, welche in regelmäßigen Abständen beim Tanken hinzugegeben werden.
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Schwachstellen beim 1.9 TDI & 2.0 TDI (Pumpe-Düse)
Der 1.9 TDI wurde bis 2010 angeboten und war mit 105 PS erhältlich. Probleme gibt es mit der zum Einsatz kommenden Baureihe EA188 nur selten, sofern die Wartung auch immer brav durchgezogen wurde. Leider trägt das im Superb II eingesetzte Triebwerk den Motorkennbuchstaben BLS, das markenübergreifend durch Pleuellagerschäden auffällig wurde.
Fairerweise muss gesagt werden, dass lange nicht alle Motoren mit diesem Kennbuchstaben betroffen sind. Solange der Wagen gut läuft, braucht man sich also deswegen nicht verrückt zu machen. Weiterhin ist bei hohen Laufleistungen damit zu rechnen, dass die Pumpe-Düse-Elemente erneuert werden müssen. Das gilt im Übrigen auch für den 2.0 TDI.
Schwachstellen beim 1.6 TDI & 2.0 TDI (Common-Rail)
Die Varianten 1.6 TDI (ab August 2010) und 2.0 TDI mit dem EA189-Triebwerk (ab Februar 2010) sind vom VW-Abgasskandal betroffen. Im Rahmen der Rückrufaktion 23R6 muss bei den betroffenen Fahrzeugen ein Software-Update durchgeführt werden, sofern es hierzu nicht schon gekommen ist (kann hier mit der FIN überprüft werden). Wer das Software-Update nicht durchführen lässt, riskiert die Stilllegung des Fahrzeugs. Beim 2.0 TDI gibt es außerdem häufiger Probleme mit der Druckdose des Turboladers.
Schwachstellen der DSG-Automatik
Das DSG-Getriebe (Direktschaltgetriebe) aus dem Hause Volkswagen ist ein Doppelkupplungsgetriebe, das unter anderem auch bei Seat und Skoda seinen Einsatz findet. Bekannt ist das Getriebe für hohen Kupplungsverschleiß, der jedoch in erster Linie durch ein unpassendes Fahrprofil hervorgerufen wird – etwa durch viel Stadtverkehr oder Anhängerbetrieb.
Generell sollte bei der Probefahrt deshalb darauf geachtet werden, dass das Getriebe fließend hoch- und runterschaltet und kein Stottern bzw. Ruckeln beim Anfahren auftritt. Ein gepflegtes Serviceheft ist dabei ebenso wichtig wie der regelmäßige Getriebeölwechsel alle 50.000 bis 60.000 Kilometer. Berichtet wird auch von stark schwankenden Kühlwassertemperaturen und einer schwächelnden Kabinenwärme, was in der Regel auf ein defektes Thermostat am Getriebe hindeutet.
Weiterhin gab es für das 7-Gang-DSG (DQ200), welches nur in Verbindung mit dem 1.8 TSI erhältlich war, eine Serviceaktion: Bei den betroffenen Getrieben (bis ca. Ende 2013) wurde das ab Werk eingefüllte synthetische Getriebeöl, welches Elektronikprobleme auslösen kann, durch mineralisches Getriebeöl ersetzt.
Probleme mit dem Allradantrieb
Beim Allradantrieb 4×4 handelt es sich nicht um einen klassischen, permanenten Allradantrieb. Stattdessen wird auf eine Haldexkupplung gesetzt, welche die Hinterachse bei Bedarf hinzuschaltet – etwa im Schnee oder im Matsch.
Früher oder später kann es passieren, dass die Vorladepumpe der Haldexkupplung aufgrund von Ölschlamm in ihrer Funktion gestört wird und hierdurch die hinteren Räder nicht mehr angetrieben werden. Um eine teure Reparatur der Haldexkupplung zu vermeiden, ist es deshalb wichtig, nach dem Fahrzeugkauf das Haldexöl samt Ölfilter zu wechseln.
Sonstige Schwachstellen
Ein Kabelbruch im Türkabelbaum führt beim Superb II zu Problemen mit der Elektronik. Typische Symptome hierfür sind eine nicht funktionierende Zentralverriegelung und die Twindoor. Berichtet wird auch von Vibrationen im Lenkrad, die hauptsächlich bei Autobahntempo auftreten.
TÜV & ADAC
Laut dem TÜV-Report werden die Fahrwerksfedern viel zu oft bemängelt, auch die Achsaufhängungen bereiten den Prüfern Sorgen. Beim Kapitel Licht geben die Blinker und die vordere Beleuchtung besonders häufig den Geist auf, auch die Bremsscheiben geraten überdurchschnittlich oft in Kritik.
In der ADAC-Pannenstatistik schneidet der Superb II mittelmäßig ab, Besserung war erst zum Ende der Baureihe in Sicht. Zu den Pannenschwerpunkten gehören die Autobatterie und das AGR-Ventil, und zwar vornehmlich bei Modellen, die bis 2013 vom Band gelaufen sind.
Rückrufe
Der Skoda Superb II wurde mehrmals zurückgerufen. Im Folgenden werden alle Rückrufaktionen aufgeführt, die eine Vielzahl an Fahrzeugen betreffen:
- Bei Superb-Modellen aus dem Produktionszeitraum September 2008 bis August 2009 mit der 6-Gang-DSG kann es passieren, dass es zu einer Fehlinterpretation der Kupplungstemperatur durch das Steuergerät im Direktschaltgetriebe kommt. Dadurch fängt die Schaltanzeige im Display an zu blinken, das Fahrzeug beginnt zu ruckeln, die Kupplung öffnet sich und die Kupplungsschutzfunktion wird aktiviert.
- Laut dem KBA kann es durch Resonanzen langfristig zu einer Rissbildung in einer Einspritzleitung kommen. Hierdurch könnte ein austretender Dieselkraftstoff zum Fahrzeugbrand führen. Betroffen sind Superb-Modelle mit dem Zweiliter-Dieselmotor der Baujahre 2008 bis 2011.
- Bei Superb-Modellen ab 2012 kann ein Fehler im Gasgenerator des Takata-Airbags dazu führen, dass es im Falle einer Auslösung zu einer unkontrollierten Entfaltung des Fahrerairbags kommt.
- Laut dem KBA kann eine fehlerhafte Konfiguration des Body-Control-Moduls (BCM) dazu führen, dass ein Ausfall der vorderen LED-Fahrtrichtungsanzeiger nicht erkannt und nicht angezeigt wird. Betroffen sind die Baujahre 2013 bis 2015.
Tipp: Über die Rückrufaktionen kann man sich beim KBA oder ADAC im Detail informieren.
Unser Tipp: Junger 2.0 TDI
Der Skoda Superb II gibt hinsichtlich der Zuverlässigkeit ein gemischtes Bild ab. Sowohl die Benziner als auch die Diesel haben schwarze Schafe unter sich, hinzu kommen Probleme mit dem DSG-Getriebe sowie die enttäuschenden TÜV-Ergebnisse. Preislich geht es in den gängigen Gebrauchtwagenbörsen bei rund 5.000 Euro los.
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Beitragsbild: Martin Katler auf Unsplash